Mark Esper ist neuer US-Verteidigungsminister
Die USA haben sieben Monate nach dem aufsehenerregenden Rücktritt von Jim Mattis einen neuen Verteidigungsminister.
Das Wichtigste in Kürze
- 55-Jähriger sieben Monate nach Rücktritt von Pentagon-Chef Mattis bestätigt.
Der US-Senat bestätigte am Dienstag den von Präsident Donald Trump nominierten Mark Esper mit breiter Mehrheit als neuen Pentagon-Chef. Der 55-Jährige legte im Anschluss im Weissen Haus seinen Amtseid ab. Damit endet die längste Vakanz an der Spitze des Verteidigungsministeriums in der US-Geschichte.
Trump sprach von einem «sehr wichtigen Tag» für die USA. «Es gibt niemanden, der qualifizierter für die Leitung des Verteidigungsministeriums wäre» als Esper, sagte der US-Präsident.
Seit dem Rücktritt von Verteidigungsminister Mattis im Dezember hatte es an der Pentagon-Spitze nur Übergangslösungen gegeben. Der hoch angesehen General war aus Protest gegen den von Trump angekündigten Truppenabzug aus Syrien und die Reduzierung der Truppen in Afghanistan zurückgetreten.
Zu seinem kommissarischen Nachfolger wurde Patrick Shanahan ernannt. Dieser wurde auch als dauerhafter Verteidigungsminister in Erwägung gezogen - zog sich im Juni aber aus familiären Gründen zurück. Trump nominierte daraufhin den Verwaltungschef des US-Heeres Esper als neuen Pentagon-Chef.
Im Senat erhielt Esper breite Rückendeckung von Trumps Republikanern wie auch von den oppositionellen Demokraten. Am Dienstag stimmten 90 Senatoren für den 55-Jährigen, nur acht Senatoren votierten gegen ihn.
Esper hatte seit November 2017 als Secretary of the Army die Hauptverantwortung für Rekrutierung, Ausbildung und Ausrüstung der 1,4 Millionen Soldaten umfassenden US-Landstreitkräfte getragen. Er war davor als Manager des Rüstungskonzerns Raytheon und in der Leitung der US-Handelskammer tätig. Im Golfkrieg 1991 gehörte er der 101. US-Luftlandedivision des US-Heeres an.
Esper hat gute Kontakte zu US-Aussenminister Mike Pompeo, mit dem er an der Militärakademie West Point studierte. Beide schlossen die Akademie im Jahr 1986 ab. Er hat zudem für mehrere Parlamentarier als Berater gearbeitet.
Der 55-Jährige übernimmt das Amt in turbulenten Zeiten. In den vergangenen Monaten haben sich die Spannungen mit dem Iran dramatisch zugespitzt. Trump will zudem die Truppen aus Afghanistan abziehen und dazu eine Friedensvereinbarung mit den radikalislamischen Taliban erzielen. Mit seiner harschen Kritik an den Nato-Partnern hat der US-Präsident zudem viele Verbündete verärgert.