Verstorbene US-Verfassungsrichterin Ginsburg im Kapitol aufgebahrt
Historische Ehrung für eine Justiz-Ikone: Der Leichnam der verstorbenen US-Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg ist im Kapitol aufgebahrt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ehrung für liberale Justiz-Ikone im Kongress.
Der mit einer US-Fahne bedeckte Sarg wurde am Freitag von Soldaten in die Statuen-Halle im Kongressgebäude in der Hauptstadt Washington getragen. Die liberale Richterin ist nach der 2005 verstorbenen Bürgerrechts-Ikone Rosa Parks erst die zweite Frau in der US-Geschichte, die mit einer Aufbahrung im Kongress geehrt wird.
An der Trauerzeremonie nahmen unter anderem Angehörige Ginsburgs, der demokratische Präsidentschaftskandidat und frühere Vizepräsident Joe Biden, seine Vize-Kandidatin Kamala Harris sowie die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, teil.
In den vergangenen Tagen war Ginsburgs Sarg vor dem Obersten Gerichtshof aufgebahrt worden, an dem die Richterin knapp drei Jahrzehnte lang gewirkt hatte. Dort hatte Präsident Donald Trump ihr am Donnerstag die letzte Ehre erwiesen - und war von Demonstranten ausgebuht worden. Ginsburg wird in der kommenden Woche auf dem Nationalfriedhof Arlington vor den Toren von Washington beigesetzt.
Ginsburg war am Freitag vergangener Woche im Alter von 87 Jahren an Krebs gestorben. Die hoch angesehene und in der Bevölkerung beliebte Richterin war eine von vier Linksliberalen in dem neunköpfigen Richterkollegium.
Nach Ginsburgs Tod hat Trump das Recht, eine neue Verfassungsrichterin zu ernennen. Der Republikaner kann damit die konservative Mehrheit am Supreme Court ausbauen und auf Jahre zementieren. Trump hat eine Nominierung für Samstag angekündigt. Als Favoritinnen gelten die konservativen Richterinnen Amy Coney Barrett und Barbara Lagoa. Die oppositionellen Demokraten hatten Trump vergeblich aufgefordert, vor der Präsidentschaftswahl am 3. November keine Nachfolgerin für Ginsburg zu bestimmen.