Jacqueline Badran (SP) ist Zürcher Panaschierkönigin

SP-Politikerin Jacqueline Badran wurde am häufigsten von Wählern anderer Parteien unterstützt. Darunter waren auch 1800-SVP Wähler.

Jacqueline Badran, SP-ZH, spricht während der Debatte um «mehr bezahlbare Wohnungen» im Nationalrat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jacqueline Badran von der SP wurde am häufigsten von Wählern anderer Parteien unterstützt.
  • Bastien Girod (Grüne) belegt den zweiten Platz und Tiana Angelina (GLP) den dritten.

SP-Nationalrätin Jacqueline Badran ist klare Panaschierkönigin der diesjährigen Zürcher Nationalratswahlen. Das heisst, dass sie am häufigsten von Wählerinnen und Wählern anderer Parteien unterstützt wurde.

Unterstützung erhielt Jacqueline Badran aus allen politischen Lagern, vor allem von Wählerinnen und Wählern der Grünen und der GLP. Aber auch knapp 3000 FDP- und rund 1800 SVP-Wähler gaben Badran ihre Stimme. Von ihren 109'992 Stimmen stammen rund 30'000 aus anderen Parteien.

Jacqueline Badran mit Girod und Moser auf Podest

Vize-König ist der Grüne Bastien Girod, der vor allem von SP-Wählern unterstützt wurde. Aber auch GLP-Wähler und FDP-Sympathisanten gaben ihm die Stimme. Verschwindend gering ist bei ihm hingegen die Unterstützung von Seiten der SVP-Wähler.

Korken knallen bei den Grünen: Bastien Girod trinkt auf die Grüne Welle. - Keystone

Auf dem dritten Podestplatz landet die Grünliberale Fraktionspräsidentin Tiana Angelina Moser, die zugleich für den Ständerat kandidierte. Sie erhielt viele Stimmen von Grünen-Wählern, SP-Wählern und von Seiten der FDP. Ihr liberales Profil verhalf ihr auch zu Stimmen von SVP-Wählern, allerdings in weniger grossem Ausmass als bei Panaschierkönigin Badran.

Hilfe für Quadranti half nichts

Interessant ist, dass die abgewählte BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti von allen Seiten unterstützt wurde. Selbst SVP-Wähler gaben der Mitte-Politikerin ihre Stimme. Genützt hat es nichts. Quadranti verlor ihr Amt und damit den letzten Zürcher BDP-Sitz.

Rosmarie Quadranti, BDP Kanton Zürich, im Konferenzzentrum Walcheturm in Zürich bei den eidgenössischen Wahlen am Sonntag, - keystone

SVP-Kandidierende konnten vergleichsweise wenig auf ausserparteiliche Unterstützung hoffen. Erst auf dem 20. Platz der Panaschierstatistik steht der erste SVP-Kandidat, der Milieu-Anwalt Valentin Landmann.

Er kandidierte allerdings nicht auf der SVP- sondern auf der Liste 55plus. Er erhielt am ehesten noch Unterstützung von FDP- und GLP-Wählern. Landmann verpasste aber die Wahl.

Auch bei den Wahlen 2015 war ein SP-Politiker Panaschierkönig: Daniel Jositsch. Er kandidierte damals nicht nur für den Ständerat, in den er es auf Anhieb schaffte, sondern auch für den Nationalrat.