So geht Lyss BE mit dem Bauwahn um
Die Häuser schiessen in Lyss derzeit wie Pilze aus dem Boden. Wo man auch hinschaut, wird in der Berner Gemeinde fleissig gebaut. Das rasante Tempo überrascht selbst den Gemeindepräsidenten Andreas Hegg.
«Wohnen im Park
–
in einer grünen Umgebung mit Begegnungszonen und Spielplätzen. Die Anlage ist mit Pflanzen, Bäumen, Sträuchern und Gräsern abwechslungsreich gestaltet. Das neue Stadtquartier liegt perfekt. Alles ist in der Nähe, egal ob Einkaufsmöglichkeiten, Schule, Fitness oder Arzt - hier finden Sie Ihr neues Zuhause!»
Solche Inserate für nagelneue Wohnungen
– egal ob Miet- oder Eigentumswohnung - sieht man immer häufiger. Regelrechte Wohnpärke mit der schönsten Anlage und alles in bequemer Nähe erreichbar.
Wohnungsmarkt wird überschwemmt
Das Wichtigste in Kürze
- Es werden immer mehr neue Wohnungen gebaut.
- Viele dieser Wohnparks sehen ähnlich oder beinahe gleich aus.
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Nau - Lyss im Bauwahn
Alles gleich
Viele der neuen Wohnblöcke sehen praktisch gleich aus. Eckig, Flachdach und in einem Grau-, Beige- oder Gelbton. Die Individualität geht verloren. Die Wohnpärke ziehen zahlungskräftige Mieter aus anderen Siedlungen ab und die Gemeinden haben Mühe, die älteren Wohnungen wieder neu zu vermieten. Nun haben aber auch die Neubauten Probleme damit, neue Mieter zu finden.
Seit der Jahrtausendwende wird im ganzen Land auf
«Teufel komm raus»
gebaut. 2002 kamen pro Jahr noch rund 7'000 Mietwohnungen auf den Markt. Inzwischen sind es jährlich über 25'000 Einheiten. Ein Rückgang ist vorerst nicht in Sicht, schreibt die
«Handelszeitung». Weitere 30'000 Baugesuche sind noch hängig. Betroffen sind mehrheitlich Ortschaften nahe einer Grossstadt.
Lyss im Bauwahn