So kämpfen Aargauer um Mieter
Die Lage ist perplex: Einerseits werden im Kanton Aargau neue Wohnungen gebaut wie verrückt – andererseits stehen viele Wohnungen leer. Um die Räumlichkeiten zu vermieten, müssen die Besitzer mit Geschenken locken.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Aargau stehen zurzeit so viele Wohnungen leer, wie es zuletzt vor 20 Jahren der Fall war.
- Um die Wohnungen zu vermieten , wird die Kundschaft unter anderem mit geschenkten Mieten gelockt.
Wo im Aargau früher
Weiden und Wiesen waren, wurden zig neue Mehrfamilienhäuser aus dem Boden
gestampft. Laut Baustatistik wurden im Kanton Aargau im Jahr 2015 über 4000
Millionen Franken verbaut. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Zunahme
von 4,3 Prozent und die Lust am bauen nimmt weiter zu. Beim Kanton geht man
laut Bericht der «Aargauer Zeitung» davon aus, dass die Bauinvestitionen auch im
laufenden Jahr weiter zugenommen haben.
«Sofort einziehen – erst ab 2018 bezahlen»
Wohnungen hat
es im Aargau offenbar wie Sand am Meer. Nur will niemand einziehen.
Während man sich andernorts auf der Wohnungssuche die Füsse wund läuft, locken
Aargauer-Vermieter auf den Immobilienportalen mit Sonderangeboten wie: «Sofort
einziehen und erst ab Februar 2018 bezahlen.» Zahlreiche Erstvermietungen
werden angepriesen, Opendays veranstaltet und hin und wieder setzt ein
Vermieter, der scheinbar sehr verzweifelten Sorte, auf die Variante
Grossbuchstaben: «FÜR FAMILIEN GEEIGNET».
Gute Aussichten für die Mieter
Im Aargau stieg
die Leerwohnungsziffer dieses Jahr um 0,16 Prozentpunkte auf 2,34 Prozent. So
hoch war der Wert seit 20 Jahren nicht mehr. Profitieren kann, wer gerne auch etwas ausserhalb
vom Zentrum wohnen möchte. Angebote
hat es derzeit mehr als genug.