CO2-Emissionen: Schweizer Neuwagen sind dreckiger geworden

Letztes Jahr haben die Neuwagen in der Schweiz mehr verbraucht als noch im Vorjahr. Grund dafür ist der Diesel-Skandal.

Abgase verursachen gesundheitliche Probleme und Dreck. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der CO2-Ausstoss der Schweizer Neuwagen ist 2017 gestiegen.
  • Der Diesel-Anteil war letztes Jahr so tief wie zuletzt 2009.

Das Ziel ist klar: Seit 2015 sollten die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen in der Schweiz im Schnitt 130 Gramm pro Kilometer betragen. Sollte. Denn wie neue Zahlen des Bundesamts für Energie zeigen, wurde dieses Ziel auch letztes Jahr verfehlt.

Und nicht nur das. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Ausstoss der Flotte sogar an. Konkret lag 2017 der Schnitt bei 134,1 Gramm pro Kilometer. Das ist 0,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

«Ihre individuellen Zielvorgaben haben hingegen 23 von 82 registrierten Grossimporteuren überschritten», heisst es in einer Medienmitteilung. Das geht ins Geld. Importeure, die das CO2-Ziel nicht schaffen werden gebüsst. 2,9 Millionen Franken mussten sie 2017 abdrücken.

Die Entwicklung zeigt: Die künftigen Zielvorgaben dürften kaum erreichbar sein. Per 2020 soll der CO2-Ausstoss im Schnitt auf 95 Gramm pro Kilometer gesenkt werden.

Verbrauch steigt

Der höhere CO2-Ausstoss zeigt sich auch im Verbrauch. Im Schnitt schluckten die neu verkauften PKWs in der Schweiz 5,87 Liter auf 100 Kilometer. Im Jahr zuvor waren es noch 5,79 Liter. Das sind allerdings Laborwerte, in der Realität ist der CO2-Ausstoss und der Verbrauch im Schnitt 42 Prozent höher.

Grund für die Zunahme beim Verbrauch und CO2-Ausstoss liegt auf der Hand. Durch den Diesel-Skandal ist die Nachfrage nach Selbstzündern gesunken. Der Diesel-Anteil sank erstmals seit 2009. Aktuell liegt er bei 36 Prozent.

Diesel-Autos haben zwar ein Problem mit giftigem Stickoxid, punkten aber mit einen vergleichsweise tiefen CO2-Ausstoss. Nehmen die Diesel-Verkäufe ab, steigt der CO2-Ausstoss. Zumindest solange, bis die Konsumenten nicht mehr zu Benzin-Hybriden oder E-Autos greifen.