Hitze-Sommer: Bieten Coop und Migros Bauern die Hand?

Grosse Kartoffeln wird es wegen der Hitze nicht geben, warnt der Bauernverband. Und fordert: Der Detailhandel muss Hand bieten. Nau hat nachgefragt.

Mit der wissenschaftlichen Errungenschaft lassen sich nun Kartoffeln züchten. - Agroscope

Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Jahr werden Schweizer Bauern wegen der Hitze viele kleinen Kartoffeln ernten.
  • Coop wird die Ware trotzdem abnehmen, Migros hält sich mit einer Aussage noch zurück.

Die Monster-Hitze wird uns die nächsten Tage noch begleiten. Was im Büro mühsam ist, geht bei den Bauern ans Eingemachte. Sie sorgen sich um ihre Ernte. «Seit dieser Woche bekomme ich Rückmeldungen von verzweifelten Bauern», sagte Bauernpräsident Markus Ritter zu Nau.

Er fordert, dass in der Affenhitze das Militär Bewässerungsflüge fliegt. Gefragt sind auch Verarbeiter und Detailhandel. «Sie müssen auch kleinere Kartoffeln annehmen, denn dieses Jahr wird es kaum etwas anderes geben.»

Nau hat bei den zwei grössten Detailhändlern nachgefragt, ob man den Bauern entgegenkommen werde. Die Migros will sich nicht auf den Ast rauslassen: «Aktuell zeichnen sich keine Probleme mit den Kalibern bei Speisekartoffeln ab», sagt Sprecherin Martin Bosshard. «Allgemein ist es noch etwas früh, um konkrete Aussagen zu machen, da die Einlagerung der Kartoffeln erst beginnt.»

«Werden Bauern Hand bieten»

Deutliche Worte bei Coop. «Welche Auswirkungen die aktuelle Trockenheit auf die Kartoffel-Ernte haben wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Falls nötig werden wir den Bauern aber selbstverständlich Hand bieten», erklärt Sprecherin Alena Kress.

Kleines und krummes Gemüse verkauft Coop schon länger. 2012 hat die Detailhändlerin die Marke Ünique lanciert. «Das ist ein voller Erfolg», sagt Kress. «Wir verkaufen von Jahr zu Jahr mehr Ünique-Früchte und -Gemüse.»

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