OVS: Neuausrichtung der ehemaligen Vögele-Läden dauert länger als erwartet
OVS hat die ramponierten Vögele-Läden im Herbst 2016 übernommen und will sie neu ausrichten. Dieser Turnaround dauert nun aber länger, als OVS erwartet hatte.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Umbau von Charles Vögele dauert länger, als OVS angenommen hatte.
- Die italienische Modekette OVS hatte 2016 die Schwyzer Modefirma Vögele übernommen.
Die italienische Modekette OVS ist in der Schweiz harzig gestartet. Der Turnaround der ehemaligen Charles-Vögele-Läden, die von der Investmentgruppe Sempione Retail um OVS übernommen wurden, braucht laut dem Geschäftsbericht 2017 mehr Zeit als erwartet.
Der Schweizer Bekleidungsmarkt sei letztes Jahr um 5,2 Prozent geschrumpft, schreibt OVS in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der Markt habe sich als schwieriger als erwartet erwiesen.
Es sei nötig, die Kundenbasis radikal zu verjüngen, heisst es weiter. In der ersten Saison nach der Umbenennung der Läden von Vögele zu OVS hätten die neuen Kunden die Verluste der traditionellen Kundschaft nicht vollständig ausgleichen können.
111 Millionen Euro Umsatzbeitrag
Nicht nur bei den Läden, sondern insbesondere in der Zentrale hat Sempione Fashion schon stark abgebaut. Im März wurde ein weiterer Stellenabbau von 47 Personen bekannt, nachdem im Mai 2017 rund 160 Stellen in der Logistik gestrichen wurden und im Januar 2017 knapp 90 Mitarbeitende am Hauptsitz entlassen wurden.
Im Geschäftsjahr 2017 steuerten die ehemaligen Charles-Vögele-Läden über Kleiderverkäufe von OVS rund 133 Millionen Franken bei. Inklusive dieser Einnahmen wuchs der OVS-Umsatz um 12 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken, wobei das Wachstum ohne Charles Vögele 4 Prozent betragen hätte.