Rudern: Deutschlands Achter startet schlecht in die WM in Racice
Das deutsche Achter-Ruderteam legt einen schlechten WM-Auftakt hin. Dadurch verlieren sie den Anschluss an die Weltspitze.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Achterteam aus Deutschland kann zum WM-Auftakt in Tschechien nicht brillieren.
- Die Ruderer verpassen als Viertplatzierte den direkten Finaleinzug.
Das war deutlich! Schon im Vorlauf der Ruder-WM fährt der Deutschland-Achter den Favoriten weit hinterher. Von einer Medaille scheinen die einstigen Erfolgsgaranten weit entfernt. Selbst der Finaleinzug ist in Gefahr.
Verpatzter WM-Start statt erhoffter Trendwende – der Deutschland-Achter hat den Kontakt zur Weltspitze vorerst verloren. Das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) musste im Vorlauf der Titelkämpfe in Tschechien eine unerwartet deutliche Niederlage hinnehmen. Als Vierter verpasste es den direkten Finaleinzug.
Es droht das Ausbleiben einer Finalteilnahme
Nach dem vierten Rang bei der Heim-EM in München scheint der Abstand zu den Topteams sogar noch angewachsen zu sein. Trainer Uwe Bender machte aus seinem Frust keinen Hehl: «Das hatte nichts mit dem zu tun, was die Jungs im Training zeigen. Kaum kommt der Wettkampf, ist plötzlich alles weg.»
Der grosse Rückstand auf Sieger Kanada von fast 13 Sekunden macht wenig Mut für den Hoffnungslauf am Freitag. Auch die weiteren Konkurrenten aus den Niederlanden und aus Australien kamen um Bootslängen vor dem DRV-Team ins Ziel. Somit droht in Racice ein WM-Endlauf ohne den einstigen Medaillengaranten.
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Nur bis zur 1000-Meter-Marke hielt der Olympia-Zweite von Tokio mit, baute aber auf der zweiten Streckenhälfte kontinuierlich ab. «Als sie gemerkt haben, dass es gleich drei Gegner gab, kam kaum noch Gegenwehr», klagte Bender.
Kleine Hoffnungsschimmer in anderen olympischen Klassen
Der schwache Auftritt des Achters vergrössert die DRV-Sorge um eine ähnlich bescheidene Ausbeute wie bei der Heim-EM. Dort gewannen sie nur einmal Bronze in den 14 olympischen Klassen. Der Vierer ohne Steuermann, der Frauen-Doppelvierer und der leichte Frauen-Doppelzweier zogen am Dienstag in das Halbfinale ein.
Einer der wenigen verbliebenen Medaillenaspiranten ist Oliver Zeidler. Drei Tage nach seinem souveränen Vorlaufsieg wird das Viertelfinale am Mittwoch (10.00 Uhr) für den Weltmeister von 2019 zu einem ersten WM-Gradmesser. Das Duell mit Europameister Melvin Twellaar aus den Niederlanden könnte zeigen, ob sich das harte Training ausgezahlt hat.
Am dritten Tag der WM-Regatta musste die ohnehin dezimierte DRV-Flotte einen weiteren Ausfall verkraften. Eine Rückenverletzung hinderte Marie-Louise Dräger aus Schwerin aus dem leichten Einer am Hoffnungslauf-Start. Damit endete die Karriere der 41-Jährigen vor dem avisierten Finale. «Mein Körper hat mir gezeigt, dass es Zeit ist aufzuhören», sagte die fünfmalige Weltmeisterin in verschiedenen Leichtgewichtsklassen.