Warum starb das 10-Millionen-Pferd Totilas (†20) nach Operation?
Totilas, das bekannte 10-Millionen-Dressurpferd, ist in der Nähe von Frankfurt gestorben. Der plötzliche Tod des Weltmeister-Hengstes wirft Fragen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Hengst Totilas war als das teuerste Pferd der Welt bekannt.
- Nun ist das lackschwarze Dressurpferd (†20) in Kronberg bei Frankfurt gestorben.
- Die Todesumstände des noch fitten Pferdes, das 500 Nachkommen hat, werfen Fragen auf.
Totilas liess die Augen aller Pferdefans erstrahlen, wenn er das Dressurviereck betrat. Mit seinen eleganten Bewegungen und seiner Schönheit liess er die Herzen der Zuschauer höher schlagen. Für mehr als 10 Millionen Franken wurde er 2010 verkauft und galt damit als teuerstes Pferd der Welt.
In Lexington (USA) wurde das Pferd mit dem Niederländer Edward Gal 2010 zweimal Einzel-Weltmeister sowie Team-Weltmeister. Europameister wurden die beiden im Jahr 2009. Hinzu kommen unter anderem zwei deutsche und zwei holländische Meistertitel.
Nun ist Totilas tot. Der Hengst wurde gerade einmal 20 Jahre alt. Doch was sind die Umstände, die zum Tod des Wunderpferds geführt haben?
Totilas stirbt nach Operation
Gegenüber der «Bild» erzählt der frühere Spitzenreiter Paul Schockemöhle (75), dem 50 Prozent des Pferdes gehörten: «Montagabend hat mich Matthias Alexander Rath (Reiter von Totilas) angerufen, dass Totilas wegen einer Kolik operiert werden musste. Am Dienstagmorgen erhielt ich den Anruf, dass Totilas den Eingriff nicht überlebt hätte. Er sei wohl noch mal aufgestanden, hat es aber nicht geschafft.»
Eine Kolik löst bei den Pferden starke Magenkrämpfe aus. Eine Operation ist bei der Hälfte der erkrankten Tiere nötig. Ob der schwarze Warmblüter aufgrund der Belastung durch die Narkose oder durch den Eingriff selbst starb, ist noch unklar.
Wie Rath gegenüber dem Fachmagazin «Eurodressage» erzählte, soll Totilas nach seiner erfolgreichen Karriere «super fit» gewesen sein.
«Dieses Pferd war und ist mein Herzenspferd»
Olympiasiegerin Ann Kathrin Linsenhoff (60), die Co-Besitzerin von Totilas, ist nach dem Tod erschüttert. «Ich bin so traurig. Ich kann nicht darüber sprechen. Dieses Pferd war und ist mein Herzenspferd, mir fehlt sein Wiehern, das immer über den Hof klang», so die Ex-Dressurreiterin.
Auf die Frage, ob Totilas Sperma weiter verkauft wird, meint Schockemöhle: «Das werde ich mit meinem Agenten besprechen. Allzu viel Sperma ist nicht mehr da.» Das aussergewöhnliche Pferd hat auf künstlichem Weg rund 500 Nachkommen gezeugt. Der Preis, der für ein Fohlen jeweils verlangt wurde, lag bei umgerechnet 3000 Franken.