FCA-Coach Schmidt mit Plädoyer für Schutzhand

Augsburgs Trainer Martin Schmidt hat die derzeitige Auslegung der Handspielregel als potenziell gefährlich für die Gesundheit der Spieler kritisiert.

Martin Schmidt ist der Trainer des FC Augsburg. Foto: Sven Hoppe - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Schmidt nahm einen Vorfall mit Max als Beispiel.

Als Aufhänger diente Schmidt sein Linksverteidiger Philipp Max, der beim 3:4 gegen Hertha BSC mit einer Kopfverletzung vorzeitig vom Platz musste. «Diese Handspielregelung ist auf eine neue Ebene gegangen», kritisierte der 52-Jährige. «Das ist ein Auswuchs dieser Regelung, dass es die Schutzhaltung des Handspiels nicht mehr gibt.»

Schmidt nahm einen Vorfall mit Max als Beispiel. Dieser sei vor seiner verletzungsbedingten Auswechslung in einen Zweikampf reingegangen «mit den Armen auf dem Rücken, unkontrolliert, unkoordiniert». Max habe «eigentlich ein anormales Bewegungsbild» aufgewiesen. «Aus Angst vor einem Handspiel gehen die Spieler so anormal und untypisch in diese Zweikämpfe», bemängelte Schmidt.

Max war von einem Ball seitlich am Kopf getroffen worden. Im Nachhinein seien bei dem 25-Jährigen eine Gehirnerschütterung und eine Halswirbelprellung diagnostiziert worden, erzählte Schmidt. Damit fällt er wie auch Ja-Cheol Koo für das letzte Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim früheren Verein des Schweizers aus, dem VfL Wolfsburg. «Das würde so nicht passieren, wenn wir eine normale Schutzhaltung im Handspiel haben.»

Schmidt forderte daher mehr Fussball-Fachkompetenz durch einen Trainer, einen Sportdirektor und bestenfalls auch einen Spieler im regelgebenden Gremium. «Irgendwann werden wir schlimmere Verletzungen haben», mahnte Schmidt. «Ich möchte nicht mit Helm Fussball spielen, das ist ein bisschen dasselbe wie ein Boxer ohne Deckung.» Nach Schmidts Ansicht müsse eine «klare Schutzhaltung» erlaubt sein.