José Mourinho sieht sich als Sündenbock

Seine Spieler drehen einen Rückstand in einen Sieg, die Fans singen für ihren Trainer. Doch ManUtd-Trainer José Mourinho sieht sich nach wie vor als Sündenbock.

José Mourinho mit einem finsteren Blick: Der Star-Trainer und sein Team stecken in einer tiefen Krise. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz einem Sieg gegen Newcastle United ist José Mourinho im Clinch mit den Medien.
  • Der Trainer von Manchester United sieht sich als Sündenbock.

Beim englischen Fussball-Rekordmeister Manchester United kehrt auch nach dem späten 3:2 (0:2)-Sieg gegen Newcastle United keine Ruhe ein. Der seit Wochen in der Kritik stehende Trainer José Mourinho sieht sich als Opfer einer Kampagne. «Wenn es morgen in London regnet, ist das meine Schuld», unkte er. «Wenn es Probleme bei den Brexit-Verhandlungen gibt, ist das meine Schuld.»

Britische Boulevard-Medien hatten zuvor spekuliert, der Portugiese müsse noch am Wochenende gehen. Als es am Samstag früh 0:2 stand, schien das nicht unrealistisch. Nie zuvor hatte Man United in den ersten zehn Minuten zuhause zwei Gegentore kassiert. Doch Juan Mata (70. Minute), Anthony Martial (76.) und Alexis Sanchez (90.) drehten die Partie und sorgten für Erleichterung beim Coach. Der offenbarte später, der Vorstand hätte ihm per SMS geraten, die Gerüchte zu ignorieren. «Ansonsten hätte auch ich das geglaubt», sagte er.

Laut dem Boulevardblatt «Mirror» ist Zinedine Zidane ein heisser Kandidat für eine mögliche Nachfolge Mourinhos. Doch nach Informationen des Senders BBC hat der Portugiese das Vertrauen der Man-United-Bosse. «Seine Kritiker werden nicht lange still bleiben», mahnte zwar die Zeitung «Telegraph». Das Comeback gegen Newcastle könne allerdings auch ein Wendepunkt für Mourinho sein. Die Fans hatte der Coach nach dem 3:2 auf seiner Seite. Nach dem Abpfiff im Old Trafford sangen sie unüberhörbar seinen Namen.