Grosser Preis von Russland: Regel-Irrtum kostet Hamilton den Sieg
Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton fuhr beim Grossen Preis von Russland wegen 2 Fünf-Sekunden-Strafen auf Rang drei. Sein Teamkollege Valtteri Bottas triumphierte.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Mercedes-Pilot Valtteri Bottas triumphierte beim Grossen Preis von Russland.
- Lewis Hamilton büsste zwei Fünf-Sekunden-Strafen und fuhr auf Rang drei.
- Zweiter wurde Max Verstappen im Red Bull.
Auf den Siegrekord muss Lewis Hamilton noch etwas warten. In Sotschi handelt sich der Formel-1-Superstar schon früh unnötige Strafen ein und muss Platz eins seinem Teamkollegen überlassen.
Ein peinlicher Regel-Irrtum schon vor dem Start hat Lewis Hamilton in Sotschi die Einstellung von Michael Schumachers Siegrekord gekostet. Wegen Zeitstrafen für zwei verbotene Probestarts kam der Formel-1-Spitzenreiter nur als Dritter ins Ziel. Platz eins staubte sein Mercedes-Teamgefährte Valtteri Bottas ab, Zweiter wurde Max Verstappen im Red Bull.
Hamilton muss damit mindestens noch zwei Wochen bis zum Rennen auf dem Nürburgring auf seinen 91. Sieg warten, mit dem er Schumacher Bestmarke egalisieren würde.
In der WM-Gesamtwertung liegt der Silberpfeil-Star aber trotz des Patzers am Schwarzen Meer weiter komfortabel vorn. 44 Zähler beträgt sein Vorsprung auf den Finnen Bottas. Dieser fuhr beim siebten Gastspiel der Formel 1 auf dem Olympia-Gelände von 2014 den siebten Mercedes-Erfolg ein.
Sebastian Vettel fuhr auf Rang 13.
Für Sebastian Vettel war sein 250. Grand-Prix-Start einmal mehr ein Rennen zum Vergessen. Nach seinem heftigen Unfall am Vortag in der Qualifikation war der 33-Jährige nur von Rang 14 gestartet.
Nach seinem unterlegenen Ferrari kam er als überrundeter 13. an.
Auch der Finne Kimi Räikkönen, der mit seinem 322. Rennen den Rekord von Rubens Barrichello einstellte, verpasste als 14. die Punkteränge.
Teamkollege Bottas nutzte hinter ihm zunächst den Vorteil des Windschattens auf der langen Fahrt zur ersten Kurve. Der Finne zog an Verstappen vorbei und setzte sich auch neben Hamilton. Doch der Titelverteidiger konterte und war wieder vorn.
Charles Leclerc kollidierte mit Lance Stroll,
Dahinter krachte es. Der spanische McLaren-Pilot Carlos Sainz jr. kürzte eine Schikane ab, rumpelte dabei gegen die Barriere und schoss quer über die Strecke.
Vettel konnte gerade noch ausweichen. Sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc kollidierte mit Lance Stroll, der Kanadier im Racing Point rauschte in die Begrenzung. Prompt rückte das Safety-Car aus.
Zwei Fünf-Sekunden-Strafen für Lewis Hamilton
Nach sieben Runden wurde das Rennen wieder freigegeben. Hamilton entschied den Neustart clever für sich. Doch dann der Schock:
Wegen seiner verbotenen Probestarts verdonnerten die Rennrichter den Mercedes-Star zu zwei Fünf-Sekunden-Strafen. «Was ist passiert? Wo steht das im Regelbuch?», fragte Hamilton irritiert, als ihm am Boxenfunk das Urteil übermittelt wurde.
Nach 17 Runden bog der sechsmalige Champion in die Boxengasse ab und verbüsste beim Reifenwechsel die Zeitstrafe. «Das ist lächerlich, Mann», klagte Hamilton über die Zwangspause. Als Elfter kam er zurück auf die Strecke, der Sieg war damit ausser Reichweite.
Bottas kontrollierte bis zum Schluss ganz kühl das Geschehen an der Spitze, Verstappen konnte ihm nicht ganz folgen. Daran änderte sich auch nach den Boxenstopps der beiden nichts. Spannung gab es bestenfalls bei einigen Positionskämpfen im Mittelfeld.
Dabei lieferte vor allem Vettels Stallrivale Leclerc eine starke Vorstellung. Er kämpfte sich mit guter Reifenstrategie von Startplatz elf auf Rang sechs.