Tour de Suisse: Geraint Thomas ist der grosse Star

Heute Samstag startet die Tour de Suisse mit einem Zeitfahren in Langnau im Emmental. Letztes Jahr starteten einige Teams praktisch mit dem gleichen Aufgebot zur Rundfahrt wie im Juli zur Tour de France.

Das dürfte vorerst eine Ausnahme geblieben sein, denn in diesem Sommer ist die Konstellation wieder eine andere. Nach dem Rennen in der Schweiz dauert es nur zwei Wochen, ehe die Frankreich-Rundfahrt im Programm steht.

Entsprechend ziehen die meisten Anwärter auf den Tour-Sieg das Critérium du Dauphiné der Tour de Suisse vor. So zum Beispiel der Vorjahressieger Richie Porte aus Australien. Ein Dauphiné-Start erlaubt den Profis eine Pause von drei Wochen, was für die Erholung tendenziell besser ist.

Die grosse Ausnahme bildet Geraint Thomas. Der Brite hatte vor einem Jahr an der Tour de France überraschend seinen Teamkollegen Chris Froome hinter sich gelassen. Nun rüstet sich der 33-Jährige in der Schweiz für die Wiederholung des Triumphs aus dem Vorjahr.

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Froome wird Thomas als einziger Leader des Teams Ineos zur Tour de France starten.

Zur Tour de Suisse startet Thomas zumindest auf dem Papier als Favorit. Fraglich ist, ob er bereits die Form hat, um die anspruchsvolle Rundfahrt über neun Etappen zu gewinnen.

Tendenzen dazu gibt es keine. Sein letztes Rennen bestritt Thomas Anfang Mai mit der Tour de Romandie. Die Westschweizer Rundfahrt beendete er im 3. Rang.

Seine Widersacher im Kampf um den Gesamtsieg dürften die ehemaligen Sieger Rui Costa und Simon Spilak sein. Zu beachten gilt es auch den Spanier Enric Mas (letztes Jahr Vierter).

Sowie Thomas' kolumbianischen Teamkollegen Egan Bernal und den Franzosen Pierre Latour. Dieser gewann an der letzten Tour de France das Trikot des besten Jungprofis.

17 Schweizer dürften in Langnau am Start stehen. Das liegt primär daran, dass die Schweizer Nationalmannschaft mit einer Wildcard starten darf.

Von den 13 auf der World Tour engagierten Schweizern fehlen der verletzte Silvan Dillier. Ebenfalls nicht dabei Sébastien Reichenbach und Danilo Wyss, die von ihren Mannschaften nicht aufgeboten worden sind.

Ein Schweizer Hoffnungsträger ist Stefan Küng. Er wurde nach dem Rücktritt von Fabian Cancellara so etwas wie das Gesicht der Tour de Suisse.

Bei seinem dritten Start an der Rundfahrt möchte Küng das dritten gelbe Leadertrikot holen. Die Organisatoren legen Küng den roten Teppich aus. Sie lancieren die Rundfahrt mit einer kurzen Prüfung gegen die Uhr.