Tickets für Eidgenössisches Schwingfest: Klubs in der Bredouille

Der Run auf die Tickets für das Eidgenössische Schwingfest ist riesig. Die grosse Nachfrage bringt auch die Schwingklubs in die Bredouille.

Die Arena des ESAF 2016 in Estavayer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tickets für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug sind heiss begehrt.
  • Fast ein Drittel der Eintritte ist für die Schwingergemeinde reserviert.
  • Trotzdem kommen die Schwingklubs in die Bredouille.

56'500 Plätze fasst die Arena fürs Eidgenössische Schwingfest in Zug Ende August. 33'000 Tickets – also knapp 60 Prozent – gelangen über den Eidgenössischen Schwingerverband (ESV) an die Schwingklubs.

Als Präsident des Schwingklubs Kirchberg bekommt Roger Brügger momentan viele Anrufe. «Mein Handy klingelt quasi nonstop», sagt der vierfache Eidgenosse. Mitglieder machen ihren Anspruch auf Tickets geltend. «Das bringt mich und den Klubvorstand in die Bredouille», sagt Brügger.

Roger Brügger ist ehemaliger Spitzenschwinger und Präsident des Schwingklubs Kirchberg. - zvg

183 Tickets für 450 Mitglieder

Als einer der grösseren Schwingklubs im Lande zählt der Verein in Kirchberg 450 Mitglieder. Gemäss dem Verteilschlüssel des ESV, welcher sich nach der Anzahl Aktiver und Jungschwinger richtet, bekommt der Klub 183 Tickets. Das ergibt nur 0,4 Tickets pro Mitglied! Kopfzerbrechen und Unzufriedenheit sind vorprogrammiert.

Der Vorstand hat nun die undankbare Aufgabe, die 183 Tickets auf die Mitglieder aufzuteilen. «Die letzte Vorstandssitzung dauerte ewig und die Diskussionen ebenfalls», sagt Brügger. Einfluss hat da zum Beispiel die Anzahl geleisteter Helferstunden. Übrigens: Jedes Mitglied bezahlt die Eintrittskarten zum gewöhnlichen Preis – auch ein vierfacher Eidgenosse wie Brügger.

«So wie uns ergeht es vielen Schwingklubs landauf landab.» Die Anzahl Tickets an die Schwingergemeinde und der Verteilschlüssel des ESV machen aus der Sicht Brüggers durchaus Sinn. «Aber es wird immer schwieriger, unseren Mitgliedern den Zugang zu einem guten Ticket für das Eidgenössische zu ermöglichen. Genau das wäre aber unsere Absicht.»