Andy Murray teilte sich 1996 Auto mit Massenmörder von Dunblane
1996 erschoss Thomas H. in einer Schule in Dunblane, Schottland, 16 Kinder und eine Lehrkraft. Nun erinnert sich Andy Murray, der den Massenmörder kannte.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 13. März 1996 ermordete Thomas H. in an einer Schule in Dunblane 17 Menschen.
- Auch Tennis-Legende Andy Murray (damals neun Jahre alt) ging dort zur Schule.
- In einer neuen Dokumentation spricht er erstmals über den traumatischen Tag.
In einer neuen Dokumentation über sein Leben spricht Andy Murray erstmals über ein dunkles Kapitel seiner Kindheit. Als Thomas H. im März 1996 an einer Schule in Dublin 17 Menschen ermordete, sass Murray dort in einer Klasse.
«Ich denke, für alle Kinder, die dort waren, muss es schwierig gewesen sein. Wir kannten den Typen, gingen in seinen Kinderclub. Er war in unserem Auto, wir haben ihn am Bahnhof abgesetzt und so weiter.»
Für ihn sei der Sport zu einem Ausweg aus seinem Trauma geworden, wie er in der Amazon-Dokumentation «Andy Murray: Resurfacing» berichtet. Vor der Kamera konnte er das nicht – stattdessen hinterliess er dem Produzenten eine Sprachnachricht.
Für Andy Murray wurde der Sport zum Ventil
«Innerhalb eines Jahres danach liessen sich unsere Eltern scheiden. Das war eine schwere Zeit für uns Kinder, zu sehen, was passiert, und es nicht ganz zu verstehen. Und ein halbes Jahr oder Jahr später zog auch mein Bruder Jamie aus. Er ging weg, um in Cambridge Tennis zu spielen», erzählt Murray.
«Ich habe das Gefühl, dass Tennis für mich in gewisser Weise ein Ausweg war. Denn all das sind Dinge, die ich heruntergeschluckt habe. Wir reden nicht darüber – das sind keine Sachen, die man diskutiert», so der Tennis-Star.
«Die Art, wie ich mich auf dem Tennisplatz verhalte, zeigt positive und negative Seiten meiner Persönlichkeit. Und es zeigt Seiten, die ich hasse. Tennis erlaubt mir, das Kind zu sein, das so viele Fragen hat – deshalb ist es so wichtig für mich.»
Das Dunblane-Massaker
Am 13. März 1996 stürmte Thomas H. in die Turnhalle der Dunblane Primary School. Mit vier Faustfeuerwaffen feuerte er wahllos auf die 5- bis 6-jährigen Schulkinder sowie die Lehrkräfte.
16 Kinder und die Lehrerin Gwen Mayor wurden tödlich verletzt.
H. tötete sich nach der Tat durch einen Kopfschuss selbst. Er war bereits vorher polizeibekannt gewesen. Gegen ihn lagen Beschwerden vor, wonach er Jungen halbnackt fotografiert haben soll.