Kämpferin mit Schläger und starken Worten: Billie Jean King wird 75

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Deutschland,

Die legendäre Tennisspielerin und Aktivistin Billie Jean King hat heute Donnerstag Geburtstag. Die Kämpferin wird 75.

Billie Jean King steht vor einem Plakat.
Billie Jean King wird heute Donnerstag 75. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Billie Jean King wird heute 75.
  • Die ehemalige Tennisspielerin ist eine Aktivistin und kämpft für die Gleichberechtigung.

Ihren Geburtstag hat sie ausnahmsweise schon einmal vorgefeiert. Eigentlich wird die amerikanische Tennis-Legende Billie Jean King erst am Donnerstag 75 Jahre alt, doch die grosse Party mit John McEnroe, Maria Scharapowa, Emma Stone & Co. gab es bereits in der vergangenen Woche. Als in New York die Foto-Ausstellung «Billie Jean King: The Road to 75» eröffnet wurde, bedankte sich die Jubilarin später auf Twitter für einen «unvergesslichen Abend».

Zwölf Grand-Slam-Siege im Einzel hat King von 1966 bis 1975 gewonnen, sie hat als eine der wenigen Spielerinnen Titel bei allen der vier grossen Turniere geholt. Ihren letzten Sieg als aktive Sportlerin feierte sie am 6. Juni 1983 als 39-Jährige - King ist damit bis heute die älteste Einzelsiegerin auf der von ihr als Initiatorin und Mitbegründerin im Jahr 1973 ins Leben gerufenen Women's Tennis Association (WTA).

Kampf für die Gleichberechtigung

Doch fast ebenso bedeutend wie ihre sportlichen Meriten sind heute das Wirken und die Worte von Billie Jean King ausserhalb des Platzes. Sie gilt als Vorreiterin des professionellen Frauen-Tennis und setzte sich stets für eine Gleichbehandlung gegenüber den Männern ein - nicht nur auf dem Tennisplatz. In die Geschichte ging der Schaukampf ein, der als «Kampf der Geschlechter» Berühmtheit erlangte.

«Battle of the Sexes - Gegen jede Regel» spielt im Jahr 1973. Der damals 55 Jahre alte frühere Wimbledon-Champion Riggs - ein selbsterklärtes «chauvinistisches Schwein» - war schon im Tennis-Ruhestand, als er die 29 Jahre alte Spitzensportlerin King zu einem Schaukampf herausforderte. Das legendäre Geschlechter-Duell wurde vor mehr als 30 000 Zuschauern im Houston Astrodome in Texas ausgetragen. 50 Millionen schauten weltweit am Fernseher zu, wie King ihren amerikanischen Landsmann besiegte.

Vorbild für die Menschlichkeit

King war mit dem Schläger in der Hand eine leidenschaftliche Kämpferin auf dem Platz. Mit dem Werkzeug der Worte kämpft sie auch heute noch. Zuletzt sprach sie sich für eine gemeinsame Spieler-Organisation mit den Männern aus; nach dem Zoff zwischen Serena Williams und dem Schiedsrichter prangerte King eine Doppelmoral und unterschiedliche Massstäbe für Männer und Frauen bei der Bestrafung an.

Auch als die Französin Alizé Cornet während des Turniers eine Verwarnung erhielt, weil sie ihr Shirt auf dem Platz auszog, um es umzudrehen und für einige Sekunden im Sport-BH dastand, schimpfte King über veraltete Regeln. Nie hat sich die bald 75-Jährige versteckt.

Ihr Wort hat Gewicht in der Welt des Tennis – aber auch darüber hinaus. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete sie als Vorbild für Menschlichkeit. «Sie leistet fantastische Arbeit, sie ist ein tolles Beispiel für das, was Frauen erreichen können, wie sie die Welt verändern. Es wäre ein Traum, sie einmal kennenlernen zu dürfen.»

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