Roger Federer: Ex-Profi rät ihm, sich auf Olympia zu konzentrieren

Roger Federer arbeitet an seinem Comeback für die neue Tennissaison. Geht es nach Ex-Profi Greg Rusedski, könnte die Zeit des Maestros aber bald vorbei sein.

2005 trafen Roger Federer und Greg Rusedski (2.v.r.) im Davis-Cup aufeinander. Auch dabei: Yves Allegro (links) und Andy Murray (rechts). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Profi Greg Rusedski glaubt nicht, dass Roger Federer nochmal ein Grand Slam gewinnt.
  • Der Schweizer könne bei seinem erneuten Comeback niemanden mehr überraschen.
  • Federer solle sich darauf konzentrieren, Olympiagold im Einzel zu holen.

In London machen derzeit die acht besten Tennisspieler des Jahres den Sieger der ATP-Finals unter sich aus. Nicht dabei ist der sechsfache Champion Roger Federer, der sich nach seiner langen Pause auf sein Comeback vorbereitet.

Zuletzt tauchen Fotos auf, die den Tennis-Fans ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Der «Maestro» trainiert wieder – und schreibt dazu: «Zurück an die Arbeit!» Doch sein letztes Spiel liegt schon lange zurück. Im Februar steht er noch für einen guten Zweck beim «Match for Africa» auf dem Platz.

Roger Federer arbeitet an seinem Comeback. - instagram/@rogerfederer

Kann der 39-Jährige noch einmal an seine alte Form anknüpfen? Sein Ziel sind die Australian Open, bei denen er Anfang dieses Jahres im Halbfinal an Novak Djokovic scheiterte.

Greg Rusedski zweifelt an erfolgreichem Comeback

Greg Rusedski, ehemalige Weltnummer vier, zweifelt an einem erfolgreichen Comeback des Schweizers. «Roger Federer ist das Fragezeichen für die nächste Saison», so der 47-Jährige.

Greg Rusedskis beste Platzierung in der Tennis-Weltrangliste war Platz vier (im Oktober 1997). - Keystone

Es gebe keinen Grund, warum Nadal und Djokovic nicht noch zwei bis vier Jahre auf diesem Niveau weiterspielen können. Aber Federer?

«Kann er nochmal Wimbledon oder die Olympischen Spiele gewinnen? Besonders nach Knieoperationen wird es immer schwieriger.» Für Rusedski ist das Urteil klar: «Tut mir leid, die Zeit ist langsam vorbei!»

«Roger Federer kann nicht mehr überraschen»

Dass Roger Federer wieder gut spielen kann, zweifelt Rudeski nicht an. Doch für das ganz grosse Comeback fehle ein neues Überraschungsmoment. «Er hat bereits einen neuen Schläger gebracht, einen anderen Stil. Doch jetzt sehe ich nichts mehr, was er bringen könnte, um seine Gegner zu überraschen.»

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2017 habe der «Maestro» bei seinem Comeback seinen Spielstil angepasst. «Er gewann wieder Turniere, weil er sein Spiel an die schnellen Plätze und die schnellen Bälle adaptierte. Aber jetzt wissen die Gegner bereits, was kommt – ich zweifle daran, dass er das nochmal hinkriegt.»

2008 holen Roger Federer und Stan Wawrinka Olympiagold im Doppel. Im Einzel fehlt dieser Titel dem Maestro noch. - Keystone

Deshalb sei ein erneuter Sieg an einem Grand Slam unwahrscheinlich – aber trotzdem hat Rusedski einen Rat an den Schweizer. «Roger Federer kann immer noch grossartiges Tennis spielen. Er soll seinen Fokus auf die Olympischen Spiele legen, diese Goldmedaille im Einzel fehlt ihm noch.»