Stan Wawrinka posiert nach Out in Paris oben ohne mit Champagner
Stan Wawrinka hat an den French Open trotz der Niederlage gegen Roger Federer Grund zur Freude. Erstmals seit Langem konnte er sein Potenzial wieder abrufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wawrinka gratuliert nach dem Spiel Federer zum Sieg.
- So weit wie in Roland Garros kam Stan an einem Grand Slam seit zwei Jahren nicht mehr.
- Damit kehrt er in die Top 20 zurück und bringt sich wieder für Titel ins Gespräch.
Wer austeilt, kann auch einstecken. Zwei Tage, nachdem Stan Wawrinka Stefanos Tsitsipas eine epische Niederlage zufügte, drehten sich die Vorzeichen. Der Viertelfinal gegen Roger Federer begann durchzogen, wurde mit der Zeit hochklassig und dramatisch wie das Duell mit Tsitsipas. Nur ging Wawrinka dieses Mal als Verlierer vom Platz.
Eine Niederlage, die in der Situation wehtut. Nicht nur, weil sie die 23. ist, bei nur drei Siegen für den Romand. Wer nach 3:40 Stunden heroischem Kampf als Verlierer vom Platz muss, leidet.
Sportsmann Stan Wawrinka
Stan Wawrinka zeigte allerdings, was für ein fairer Sportsmann er ist. Nach dem Spiel gratulierte er Roger Federer auf Instagram. «Respekt und Liebe, mein Freund!!», schrieb er, garniert unter anderem mit einer Schweizer Flagge und zwei Herzen.
Trost fand der Lausanner, wie er ebenfalls auf Instagram zeigte, bei einer Flasche Piper-Heidsieck. «Wie gefallen euch diese Röhren?», schrieb er zum Foto selbstbewusst. Ein Wortspiel mit dem Namen des Champagners und einem englischen Slang-Wort «pipes» für Muskeln.
Redlich verdienter Champagner
Die Flasche Schaumwein hat Stan the Man allerdings redlich verdient. Seine Leistungen an den French Open waren stark und vielversprechend.
Zum ersten Mal seit den French Open 2017 und seiner Knie-Operation im darauffolgenden Herbst stand er wieder in einem Grand-Slam-Viertelfinal. Er schlug den unangenehmen Sand-Spezialisten Cristian Garín (ATP 37) klar in drei Sätzen. Er rang Ex-Top-10-Spieler Grigor Dimitrov (ATP 46) in drei Tiebreaks mit 7:6, 7:6 und 7:6 nieder.
Mit seinem Sieg über die formstarke Weltnummer 6, Stefanos Tsitsipas, meldete er sich definitiv unter den Anwärtern auf Titel zurück. Sein letzter, in Genf, ist über zwei Jahre her.
Stan Wawrinka ist zurück
Kann Wawrinka die Form von Roland Garros konservieren, wird Genf nicht lange sein letzter Titel bleiben. In die Top 20 ist der Schweizer bereits wieder vorgestossen. Er wird nach den French Open die Nummer 19 der Welt sein, um 9 Plätze verbessert.
Wichtig ist auch, wie nervenstark sich der 34-Jährige gezeigt hat. Bei den Tiebreaks gegen Dimitrov. Bei Breakbällen gegen Tsitsipas und Federer, wo er total 38 von 45 Chancen zunichte machte.
Nun folgt die ungeliebte (aber kurze) Rasen-Saison. Spätestens auf den Hartplätzen Nordamerikas wird wieder mit Stan Wawrinka zu rechnen sein.