NFL: Tom Brady macht mit dem Wechsel zu den Buccaneers alles richtig
20 Jahre, 6 Titel: Tom Brady verlässt in der NFL die Patriots und heuert bei den notorisch schlechten Buccaneers an. Kommentar zum weisen Entscheid der Legende.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach 20 Jahren und 6 Super-Bowl-Siegen verlässt Tom Brady die New England Patriots.
- Der 42-jährige Quarterback schliesst sich in der NFL den Tampa Bay Buccaneers an.
- Ein Kommentar zum verblüffenden, aber richtigen Entscheid.
Seit gestern Nachmittag ist es offiziell! Der wohl beste Quarterback der NFL-Geschichte unterschreibt nach 20 Jahren in New England bei den Tampa Bay Buccaneers. Neun Mal stand Brady im Super Bowl, sechs davon konnte er gewinnen – so viele wie kein anderer. Zusammen mit Trainer Bill Belichick prägte er die NFL während Jahren.
Statt dem Karrierenende als ewiger Patriot, heisst die neue Heimat des Super-Quarterbacks nun also Tampa Bay im US-Bundesstaat Florida. Ein Team, das in seiner Historie erst sechs Playoff-Spiele (Brady hat so viele Titel) gewann. Und seit zwölf Saisons auf eine Playoff-Teilnahme wartet.
Vermasselt sich der 42-Jährige (beim Saisonstart sogar 43) mit dem Wechsel zum notorisch schlechten Team nicht den verdienten, würdigen Abgang?
Nein. Brady fühlt sich fit und betont immer wieder seine Freude am Football. Dennoch bleibt ihm in der NFL nur noch ein kleines Zeitfenster, um im Idealfall seinem Palmarès Titel Nummer sieben hinzuzufügen.
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Allerdings muss er einsehen: Dies wird in New England schwierig. Das einst so dominante Team verlor zuletzt deutlich an Schlagkraft, die Chiefs, 49ers oder Ravens sind derzeit klar besser.
Weiser Entscheid der NFL-Legende
Also nutzte Brady seinen auslaufenden Vertrag und testete den Markt in der NFL. Zwei Optionen ergaben sich: Die Tampa Bay Buccaneers und Los Angeles Chargers. Und der Routinier entscheidet sich goldrichtig – in sportlich, finanzieller wie familiärer Hinsicht.
Wer 20 Jahre an einem Ort lebte, baut sich ein Umfeld auf. Brady ist einen Familien-Mensch, hat Frau und drei Kinder. Ein Umzug an die Westküste, in eine andere Zeitzone, ein komplett neue Umgebung – das alles hätte keinen Sinn gemacht.
Resultatmässig gehörten die Buccaneers zuletzt nicht ins Beuteschema eines Tom Brady. Aber: Im Sunshine State herrscht Aufbruchstimmung.
Mit Bruce Arians steht seit letzter Saison ein äusserst erfahrener Coach an der Seitenlinie. Wie Brady ist auch der 67-Jährige ein Experte seines Fachs und befindet sich im Spätherbst seiner Karriere. Beide sind also bereit, für den Erfolg Kompromisse einzugehen.
Tom Brady erhält Traum-Offensive
Dazu kommen die offensiven Waffen, welche Brady bei den «Bucs» zur Verfügung stehen und ihm in New England zuletzt fehlten. Mike Evans und Chris Godwin gehören zu den besten Passempfängern der NFL.
Auch das Tight-End-Gespann O.J. Howard und Cameron Brate wird der Quarterback-Legende Optionen eröffnen.
So merkwürdig das Projekt «Brady und Buccaneers» im ersten Augenblick scheint, es gibt ihm persönlich die aktuell besten Titel-Chancen. Und holt der 42-Jährige Tom Brady auch noch mit den «Bucs» noch eine Super-Bowl-Ring, würde er sich definitiv unsterblich machen.