Neuer TSV Jona-Trainer: «Wollen jeden Tag ein Prozent besser werden»

Der neue Trainer des Volleyball-NLA Clubs TSV Jona ist der Holländer Johan Verstappen (54). Er wurde schon mit Amriswil und Schönenwerd Schweizer Meister.

Johan Verstappen ist neuer Trainer des NLA-Volleyballteam vom TSV Jona. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Johan Verstappen hat als Volleyball-Trainer bereits viele Erfolge verzeichnen können.
  • Er wurde schon Schweizer Meister, Cupsieger und führte Ausland-Teams zum Meistertitel.
  • In Jona reizt ihn vor allem die Arbeit mit jungen Spielern, die er weiterentwickeln will.
  • Mit 22 Jahren beendete er seine eigene Aktivkarriere wegen einer schweren Verletzung.

Er hat bereits eine lange Karriere als Volleyball-Trainer hinter sich, führte in der Schweiz Amriswil und Schönenwerd zum Meistertitel, und war auch im Ausland tätig. Dennoch entschied sich der 54-jährige Spitzentrainer Johan Verstappen, das Angebot des TSV Jona anzunehmen.

Weshalb? «Ich arbeite unwahrscheinlich gerne mit jungen Spielern zusammen und will sie jeden Tag besser machen», umschreibt Verstappen seine Entscheidung. Beim TSV Jona kann er zudem mithelfen, die Strukturen weiter zu professionalisieren.

Nau.ch hat sich mit dem Spitzentrainer unterhalten.

Nau.ch: Johan Verstappen, wir sind in Deinem Trainerbüro hier in Jona. Zuerst, wie hast Du Dich in der Rosenstadt eingelebt?

Johan Verstappen: Mir gefällt es sehr gut, die Leute sind sehr nett und ich bin ausgezeichnet aufgenommen worden. Aber natürlich steht allem voran meine Arbeit mit dem Team, und die macht mir sehr viel Freude.

Nau.ch: Du hast als Trainer schon sehr viel erlebt. Doch wie war Deine Aktivkarriere?

Verstappen: Als aktiver Spieler war meine Karriere nicht so lange. Das hat mit einer schweren Verletzung zu tun, die leider nicht richtig behandelt wurde. So musste ich meine Aktivkarriere bereits mit 22 Jahren beenden. Ich spielte in der höchsten Liga in Holland, war in den Nationalteams – da war ein Karriereende in so jungen Jahren sehr hart und musste auch zuerst verarbeitet werden. Ich habe dann noch Sitzvolleyball gespielt und an den Paralympics 2002 in Sidney teilgenommen.

Nau.ch: Du wurdest bereits mit 22 Jahren Trainer. Charakterisiere Dich mal selbst: Was für ein Trainer bist Du?

Verstappen: Ich bin ein Trainer, der gerne mit jungen Spielern zusammenarbeitet, der sie fördern und entwickeln will. Ich bin aber auch streng und fordere viel. Das alles muss immer mit Respekt gegenüber dem anderen passieren. Optimaler Einsatz, Disziplin und Mentalität, das sind Werte, die für mich wichtig sind. Ich will die jungen Spieler nicht nur auf dem Feld, sondern auch als Mensch besser machen.

Nau.ch: Du kennst den Schweizer Volleyball bestens und hast als Trainer grosse Erfolge erzielt. Erzähl mal davon.

Verstappen: Ich war vier Jahre in Amriswil, von 2008 bis 2012, und wir wurden zweimal Meister und zweimal Cupsieger. Danach war ich ein halbes Jahr in Lugano, da wurden wir Zweiter und 2021 bis 2023 in Schönenwerd, da waren wir im ersten Jahr im Pokalfinal und im zweiten Jahr sind wir zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Meister geworden. Ich war auch in Indonesien, da wurden wir Vizemeister, in Finnland dann Meister und sechs Jahre betreute ich die U20 als Bundestrainer in Deutschland.

Nau.ch: Was hat den Ausschlag gegeben, zum TSV Jona zu wechseln?

Verstappen: Ich kannte den TSV von meiner Zeit in der Schweiz und man kann sicher sagen, dass Jona die beste Jugendabteilung der Schweiz hat. Wie gesagt, ich liebe die Aufgabe, mit jungen Spielern zusammenzuarbeiten und sie zu fördern. Ich will aber auch dem Verein mit meiner Erfahrung helfen, dass er sich weiterentwickelt und professionellere Strukturen einführt.

Nau.ch: Jetzt steht Deine erste Meisterschaft mit Jona vor der Tür. Wie lief die Vorbereitung?

Verstappen: Die Vorbereitung war relativ kurz, Ende August sind wir gestartet. Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs, wie sie arbeiten, wie offen sie sind für neue Sachen – ich sehe bereits jetzt Schritte vorwärts.

Nau.ch: Was sind für die Saison die Ziele?

Verstappen: Ganz einfach: Immer besser zu werden, als Spieler und als Verein. Oder anders gesagt: Wir wollen jeden Tag ein Prozent besser werden. Wenn jeder sich das verinnerlicht, dann werden wir auch als Mannschaft automatisch besser. Und ich will auch, dass die Mannschaft eine Winner-Mentalität lebt.