Klimafolgen: 5 grüne Lösungen für Menschen in Armut
In meist armen Regionen hat der Klimawandel bereits heute fatale Folgen. Diese 5 Alltagslösungen helfen Menschen in Kenia, Indien und Honduras damit umzugehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimawandel ist bereits Realität.
- 5 Lösungen helfen Ressourcen zu sparen und mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.
- Die FMNR-Methode sorgt für fruchtbaren Boden und die Bienenzucht für Biodiversität.
- Brennstoffsparende Kochherde vermindern die Nachfrage nach abgeholztem Feuerholz.
- Gewonnene Solarenergie versorgt Dörfer mit Licht und Wasser.
Überall auf der Welt spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels. Die am stärksten gefährdeten Regionen tragen nur wenig zum Klimawandel bei, zahlen aber oft den höchsten Preis. Hunderte Millionen Kinder und ihre Dorfgemeinschaften stehen einer sich verändernden Welt gegenüber: Heftige Stürme, zunehmende Dürren, Überschwemmungen sowie Umweltzerstörung sind nur wenige der ernst zu nehmenden Folgen.
Diese fünf simplen, grünen Lösungen helfen Menschen weltweit, mit den verheerenden Folgen des Klimawandels umzugehen.
Wiederbegrünung verarmter und entwaldeter Böden
Kenia kämpft seit Jahrzehnten gegen Abholzung, Überweidung, Dürreperioden und der daraus resultierenden Wüstenbildung. Mit der genial einfachen FMNR-Methode soll der Wüstenbildung jetzt der Kampf angesagt werden: Anstatt neue Bäume zu pflanzen, werden Sträucher und Baumstümpfe mit intaktem Wurzelwerk durch einen bewussten Beschnitt zum Wachsen angeregt. Bereits nach wenigen Jahren können die Bauern dank der wachsenden Bäume und Sträucher den umliegenden Boden wieder landwirtschaftlich nutzen. Dabei halten die Wurzeln der Bäume Feuchtigkeit in der Erde und machen sie wieder fruchtbar. Die Baumkronen spenden Schatten und liefern verwertbares Holz, während herabgefallene Blätter Nutzpflanzen als Dünger dienen. Die Bauern können wieder Erträge erwirtschaften und ihre Familien ernähren. Was sie dafür brauchen, ist lediglich ein Messer und das Wissen dazu.
Dank Schulungen von World Vision weiss Ruth, wie FMNR funktioniert und hilft ihrer Dorfgemeinschaft, die Wüstenbildung zu stoppen und Landflächen wieder zu begrünen. Im folgenden Video erfahren Sie mehr über die leitende Landwirtin des FMNR-Programms und ihre Geschichte.
Kochen ohne Luftverschmutzung und mit weniger Feuerholz
Auch Regionen Nordindiens leiden unter den Folgen der Dürre. Das Feuerholz ist rar, was das Kochen auf den traditionellen Lehmherden erschwert. World Vision hat deshalb über 1000 Haushalte in der Region Bundhelkhand mit brennstoffsparenden Kochherden ausgestattet. Die neuartigen Herde produzieren weniger giftigen Rauch und benötigen dabei auch deutlich weniger Feuerholz als herkömmliche Kochherde.
Schenkt dir das Leben zu viel Sonne, dann mach Energie daraus
Im kenianischen Isiolo County ist die Sonneneinstrahlung intensiv. Im One-Light-Per-Child-Programm nutzt die lokale Bevölkerung mit der Unterstützung von World Vision die vielen Sonnenstunden. Das Hilfswerk versorgt Kinder aus Armut betroffenen Haushalten mit wiederaufladbaren Solarlaternen. Diese können bei Dämmerung als Lichtquelle zum Lernen, zur Erledigung von Hausarbeiten oder sogar zum Aufladen von Mobiltelefonen genutzt werden.
Wasserversorgungsnetz dank Solarzellen
Früher mussten die Kinder aus dem afghanischen Dorf Bagdhi lange Strecken zurücklegen, um Wasser aus einem entfernten Fluss zu holen. Zeit, die ihnen beim Lernen und Kindsein fehlten. Heute schafft ein solarbetriebenes Wasserversorgungsnetz Abhilfe: Mit Sonnenenergie – ausreichend vorhanden im meist sonnigen Bagdhi – wird eine Wasserpumpe angetrieben, die sauberes Wasser in Dorfnähe pumpt. Den Kindern bleibt das mühselige Wasserholen erspart und den Familien steht sauberes, frisches Wasser zur Verfügung.
Wie die Honigbienen das tägliche Leben der Honduraner versüssen
Laut dem Portal für die Imkerei Schweiz tragen Bienen ihren Teil zum Gleichgewicht unseres Ökosystems bei. Während sie süssen Nektar aufspüren, bleibt Blütenstaub an ihrem Haarkleid hängen. Die Pollen werden somit von Blüte zu Blüte getragen, wodurch die Fortpflanzung zahlreicher Blüten- und Nutzpflanzen gefördert wird.
Das Dorf Yamaranguila in Honduras kann sich dank eines neuen Wasserversorgungssystems neben Passionsfrüchten- und Kaffeeplantagen auch der Honigbienenzucht widmen. Mit der Betreuung und Vermehrung von Honigbienen erhöhen die Dorfbewohner ihre Erträge und erzeugen nahrhaften Honig, der gegessen und verkauft werden kann. Hierfür benötigen die Imker Holzkästen mit vorgefertigten Wachsplatten. Die Honigbienen sparen dadurch Zeit für den Wabenbau und können sich auf das Sammeln von Nektar und auf die Pflege der Jungtiere konzentrieren.
Das können wir im Kampf gegen den Klimawandel tun
Haben Sie gewusst, dass 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz auf die Privathaushalte zurückzuführen ist? Die Mobilität ist hierbei nicht mitberücksichtigt. Unten finden Sie praktische Vorschläge, wie Sie Ihren Energieverbrauch mindern und dazu beitragen können, die Klimaerwärmung zu mindern.
Öffentlicher Verkehr: Der öffentliche Verkehr bietet hierbei eine gute Option. Wer täglich 20 Kilometer per Auto zurücklegt, spart bei einem Durchschnittsverbrauch von acht Litern auf 100 Kilometer rund 640 Kilogramm CO2 jährlich, wenn er das Auto in der Garage lässt und den ÖV benutzt. Bei kurzen Strecken lohnt es sich, mit dem Velo oder zu Fuss zu gehen.
Fliegen: Laut Energiestiftung Schweiz ist ein einziger Flug klimaschädlicher als die Summe von einem Jahr lang Auto fahren und das Haus mit Erdöl heizen zusammen. In der Schweiz macht das Fliegen bereits 20 % der Klimaemissionen aus.
Heizung: Gezieltes Lüften vermindert den Energieverbrauch. Durch kurzes Stosslüften anstatt das Fenster über Stunden zu kippen, kühlen die Wände nicht ab, wodurch der Energiebedarf von Heizungen gering bleibt.
Wäsche: Geringere Waschtemperaturen reduzieren den Energieverbrauch. Mit modernen Waschmitteln werden die Kleider auch bei tiefen Wassertemperaturen sauber.
Geräte: Energiesparende Geräte sind zwar oft etwas teurer, verbrauchen dafür aber weniger Strom. Ein Kühlschrank der besten Energieeffizienzklasse verbraucht nur halb so viel Strom wie ein Gerät der Klasse A+. Achten Sie deshalb auf die geltenden Effizienzklassen der Geräte.