«Wir lieben bei Nau.ch die Generation Z!»
Das Wichtigste in Kürze
- Ringier lud am Donnerstag vier ChefredaktorInnen zum Talk ein.
- Alle sind unter vierzig Jahre und führen die grossen Schweizer Medienportale.
- Auch Nau.ch-Chefredaktorin Angelika Meier (35) war dabei.
Die Ansprüche der Generation Z, die Herausforderungen des Video-Journalismus und die Handhabe von Social Media waren nur drei der vielen Medienthemen, welche gestern Abend im Ringier-Pressehaus in Zürich engagiert diskutiert wurden.
Peter Hossli, Leiter der Ringier-Journalistenschule, hatte die drei Chefredaktorinnen von «Nau.ch», «20 Minuten» und «blue News», sowie den Teamleader Digital von «blick.ch» zum Gespräch geladen.
Angelika Meier (35, Nau.ch), Désirée Pomper (39, «20 Minuten») und Nadine Wozny (34, «blue News») haben als Chefredaktorinnen der wichtigsten Newsplattformen der Schweiz einige Gemeinsamkeiten: Sie sind alle erfolgreich, haben sich in der Medienbranche ihre Führungspositionen über Jahre hart erarbeitet und verfügen alle über klare Ansichten und Visionen, wie moderne Redaktionen zu führen sind, damit die produzierten News eine breite Leserschaft zufriedenstellen. Und sie sind alle unter vierzig Jahre alt.
Ihre Ansichten teilten sie gestern Abend im Ringier-Pressehaus in Zürich anlässlich einer Denkwerkstatt-Podiumsveranstaltung der Hans-Ringier-Stiftung mit Thomas Benkö, dem Teamleiter Digital von blick.ch. Er sprang kurzfristig ein, weil sich «Blick.ch»-Chefredaktor Sandro Inguscio (ebenfalls U40) leider krank abmeldete.
Peter Hossli, auch bekannt als ehemaliger «Club»-Moderator von «SRF», leitete die Gesprächsrunde mit Umsicht und brachte die Diskussionsteilnehmenden immer wieder zu bemerkenswerten Aussagen.
Moderator Hossli: «Ihr macht bei Nau.ch seriösen Journalismus»
Eine gute Position in der Runde hatte Angelika Meier. Ihrer Publikation wurde in der Analyse von Hossli der seriöseste Umgang mit Titeln und Inhalten attestiert: «Ihr macht seriösen Journalismus», lautete das Fazit des Medienexperten, welches von Angelika Meier mit Genugtuung bestätigt wurde: «Nau.ch hat eine interessierte Leserschaft, welche sich über unser Newsportal informiert. Wichtig ist uns nebst dem hohen Newsgehalt, dass wir mit unseren Beiträgen Emotionen wecken und eine soziale Nähe zur Leserschaft erreichen.»
Die Frage, welches Newsportal in der Schweiz zukünftig die Nummer eins sein werde, sorgte ebenfalls für Gesprächsstoff. Dass «blick.ch» dem derzeitigen Branchenleader «20 Minuten» laut Hossli immer näher rückt, kommentierte Désirée Pomper mit der Feststellung, dass ihre Publikation demnächst mit Neuerungen auf sich aufmerksam machen wird. Die bei «blick.ch.» vor der Einführung stehende Paywall für einzelne Beiträge dürfte wenig dazu beitragen, diese Aufholjagd zu beschleunigen.
Nau.ch konnte dagegen für sich in Anspruch nehmen, innerhalb von fünf Jahren des Bestehens einen sehr hohen Bekanntheitsgrad erreicht zu haben, wie Meier sagte: «Drei von vier SchweizerInnen kennen uns.»
Wie umgehen mit der Generation Z?
Zum Abschluss der Podiumsdiskussion kam der anspruchsvolle Redaktionsalltag zur Sprache. Die immer wieder in den Medien zitierte Arbeitsunlust der Generation Z wurde thematisiert.
Gegenwind kam hier von Angelika Meier. Sie machte auf das tiefe Durchschnittsalter der Nau.ch-Redaktion von 27 Jahren aufmerksam und sagte dazu: «Wir bei Nau.ch lieben die Generation Z. Wir gehen mit den Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden wenn immer möglich flexibel um und versuchen, allen Ansprüchen gerecht zu werden. In unserer hauseigenen Academy haben wir so schon viele gute junge Journalistinnen und Journalisten ausgebildet – und dass davon rund dreissig Prozent bei uns eine Festanstellung erhalten, zeugt vom Erfolg unseres Konzeptes.»