«Fresh Window»: Wie eine Ausstellung die Basler Innenstadt erobert
Vom Museum in die Stadt: Sieben Installationen in Schaufenstern erweitern die Ausstellung «Fresh Window» – und sind noch bis am 2. März 2025 zu bestaunen.
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Das Wichtigste in Kürze
- «Fresh Window» beleuchtet die Verknüpfung zwischen Kunst und Schaufensterdesign.
- Die Ausstellung wird mit sieben Installationen in die Basler Innenstadt erweitert.
- Die Schaufenster können noch bis am 2. März 2025 bewundert werden.
Ein Spaziergänger schlendert durch die Basler Innenstadt und hält vor einem Schaufenster inne. Dieses zeigt eine skulpturale Licht-Installation aus hängenden Kartoffeln.
Dabei handelt es sich nicht etwa um abstrakte Dekoration, sondern um die Installation «Austria Blue» von Jacob Ott. Diese künstlerische Intervention ist eine Erweiterung der Ausstellung «Fresh Window» des Museum Tinguely.
Seit Mitte Januar bringen sieben faszinierende Kunstwerke Passantinnen und Passanten in der Basler Innenstadt zum Staunen, Entdecken und Nachdenken.
Ehemalige Studierende bringen Kunst in den urbanen Raum
«Fresh Window» im Museum Tinguely thematisiert das Schaufenster als Ort des Begehrens und des Zusammenspiels zwischen Kunst und Konsum.
Seit Jahrzehnten ist die Geschichte von Schaufensterdekoration und Bildender Kunst eng miteinander verwoben. Das Schaufenster dient dabei nicht nur als Instrument moderner Konsumkultur, sondern taucht immer wieder als Motiv in Kunstwerken auf oder schafft eine Bühne für Performances.
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Leucht-Installationen, abstrakte Skulpturen oder getönte Glasfiguren: Sieben kunstvoll bespielte Schaufenster erwecken die Thematik der Ausstellung im historischen Zentrum von Basel zum Leben. Diese werden von ehemaligen Studierenden des Instituts Kunst Gender Natur HGK Basel FHNW bespielt und verwandelt.
Die Arbeiten, welche in den jeweiligen Schaufenstern präsentiert werden, wurden eigens für diesen Anlass geschaffen. Die Ausstellenden untersuchen dabei die Art und Weise, wie Kunstschaffende mit den Strukturen und Architekturen von Geschäften in Dialog treten und sich diese aneignen.
Open-Air-Ausstellung macht Spaziergang zum Erlebnis
Die Kunstschaffenden verwandeln die Innenstadt so in eine Open-Air-Ausstellung, die für alle Passantinnen und Passanten kostenlos und rund um die Uhr zugänglich ist.
Ein Schaufenster etwa zeigt «Glass Goddesses» von Paula Santomé. Darin interpretiert die Künstlerin die historische Verbindung von Buntglas mit christlicher Ikonografie und deren Stärkung von patriarchalischen Werten neu. Durch die Darstellung von Bodybuilderinnen hinterfragt «Glass Goddesses» überholte Assoziationen von Weiblichkeit mit Zartheit und Passivität.
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Die Abbildung untergräbt einerseits die konventionelle christliche Symbolik von Buntglas und distanziert sich gleichzeitig von archaischen Weiblichkeitsidealen.
Nebst «Glass Goodesses» warten noch sechs weitere Schaufenster-Installationen darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Verbinden Sie also Ihren nächsten Spaziergang mit einem Besuch der jeweiligen Installationen – so wird dieser zu einem visuellen und künstlerischen Erlebnis.
So finden Sie die Schaufenster
Die einzelnen Schaufenster befinden sich in der historischen Innenstadt von Basel. Eine interaktive Karte mit den detaillierten Angaben zu den Ausstellungsfenstern finden Sie hier. Die Exponate sind rund um die Uhr, kostenlos und noch bis zum 2. März 2025 erlebbar.
Sie möchten sich noch tiefer mit der Thematik befassen? Die dazugehörige Ausstellung «Fresh Window» läuft noch bis am 11. Mai 2025 im Museum Tinguely. Alle Informationen zum Museum, der Anreise und den vielfältigen Ausstellungen gibt es hier.