Coronavirus: Testcenter noch längst nicht ausgelastet

Testen, testen, testen. Auch wenn der Bund appelliert, dass sich möglichst viele auf das Coronavirus testen lassen, herrscht in Testzentren Flaute.

Coronavirus
Mitarbeiter des Schnelltestzentrums warten auf die nächsten Kunden, im Coronavirus Drive-in Schnelltestzentrum Belp anfangs November. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesamt für Gesundheit BAG mahnt, sich bei Symptomen sofort testen zu lassen.
  • Testcenter und Drive-Ins in Bern, Basel-Stadt und Zürich sind längst nicht ausgelastet.

«Bei Symptomen sofort testen lassen» – Die Ansage des Bundesamts für Gesundheit BAG ist deutlich. Am Freitag stellte das BAG seine angepasste Kampagne vor. Die Anzahl Tests sei rückläufig, obwohl genügend Tests vorrätig seien.

Coronavirus
Seit Ende Oktober nehmen die täglich durchgeführten Tests auf das Coronavirus in der Schweiz ab. - BAG/Nau.ch

Die Befürchtung: Zu viele Infektionen bleiben unerkannt, die tieferen Fallzahlen geben ein trügerisches Bild ab.

Haben Sie sich bereits auf das Coronavirus testen lassen?

Auch unter Nau.ch-Lesern ist eine Diskussion um Sinn und Unsinn von Tests auf das Coronavirus entfacht. Gewisse zweifeln an der Zuverlässigkeit der Testresultate, andere beklagen sich über die Quarantäne während dem Warten auf das Resultat.

Ärgerlich ist dies besonders für die wieder oder neu hochgefahrenen Test-Drive-ins und Testzentren.

Testzentren für Coronavirus «noch lange nicht ausgelastet»

Der Kanton Bern etwa hat vier Drive-ins eingerichtet, jenes in Belp bietet gar Antigen-Schnelltests an. Doch die Nutzung durch die Bevölkerung ist ernüchternd, wie Gundekar Giebel von der Gesundheitsdirektion vorrechnet.

16'000 Tests wurden in Bern letzte Woche durchgeführt, vor zwei Wochen waren es knapp 22'000. «Das muss sich ändern», stellt Giebel klar. «Die Auslastung in den kantonalen Drive-ins bei der BEA und in Belp sind noch lange nicht ausgelastet.»

Coronavirus Belp
Das Coronavirus Drive-in Schnelltestzentrum in Belp BE. - keystone

Die Prozesse hätten sich so gut eingespielt, «dass man sogar mehr als die gewünschten 500 Tests pro Drive-in machen könnte». Doch heute seien es nur zwischen 200 und 300 Tests täglich.

Auch in Basel-Stadt herrscht im Vergleich zum Oktober Test-Flaute. Und das, obwohl der Kanton als einer der wenigen immer noch steigende Neuinfektionszahlen mit dem Coronavirus verbucht. Im Testzentrum am Universitätsspital wären 750 Abstriche am Tag möglich. Derzeit seien es 350 unter der Woche, 200 an den Wochenend-Tagen, erklärt Sprecher Nicolas Drechsler.

Coronavirus Spital
Menschen stehen vor dem Universitätsspital Basel Schlange für den Test auf das Coronavirus. - Keystone

Total ausgelastet war das Testzentrum jedoch nie, «das Maximum waren 500 Ende Oktober».

Der Kanton Zürich hat anfangs November zusätzlich ein Drive-in in Dübendorf eingerichtet. 500 Corona-Tests pro Tag sind möglich, seit knapp einer Woche auch Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus. Durchgeführt werden im Schnitt 200 bis 250, heisst es auf Anfrage.

Auch beim Stadtspital Waid und Triemli, welches zwei Testzentren betreibt, habe es noch «weitere freie Kapazität». Im November wurden bisher gesamthaft rund 500 Tests am Tag gemacht.

Schwänzen des Test-Termins

Besonders ärgerlich ist dabei, wenn sich Personen für den Corona-Test anmelden, dann aber nicht zum Termin erscheinen. In Belp, wo eine Voranmeldung notwendig ist, wird diese «Schwänzer-Quote» zwar nicht regelmässig und systematisch erhoben.

An einzelnen Tagen lag sie jedoch bei 10 bis 15 Tests, erläutert Giebel. Eine ziemlich hohe Quote, im Vergleich zu anderen Testzentren.

Beim Drive-in in Dübendorf spricht man von zwei bis vier Personen, die pro Tag nicht zum Test-Termin erscheinen. Beim Stadtspital Waid und Triemli sind es über fünf Prozent.

Coronavirus Testen
Natalie Rickli, Vorsteherin Gesundheitsdirektion (r), und Andreas Zollinger, medizinischer Direktor Stadtspital Waid und Triemli (l), vor dem durch das Stadtspital Triemli und Waid eröffneten Testzentrum auf dem Kasernenareal. - Keystone

Die grösste Aufgabe ist nun also, der Bevölkerung die Wichtigkeit des Testens wieder näherzubringen. «Es ist eine Frage der Kommunikation», sagte Kantonsärzte-Präsident Rudolf Hauri gestern am Point de Presse des BAG.

Dabei nimmt Hauri die Ärzte in die Pflicht, welche mehr mitmachen müssten. Es sei wichtig der Bevölkerung verständlich zu machen, dass das Testen nun rascher gehe und die Kosten getragen würden.

Diskutieren Sie mit: Warum lassen Sie sich unverzüglich auf das Coronavirus testen, sobald Sie Symptome aufweisen? Und was hält Sie von einem Test ab? Teilen Sie uns Ihre Meinung in der Kommentarspalte mit.

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