ARD-Dopingexperte Seppelt verzichtet auf Reise zur WM in Russland
ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt wird nicht zur Fussball-Weltmeisterschaft nach Russland reisen. Es wäre zu gefährlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Seppelt gilt in Russland als Staatsfeind.
- Auf internationalem Druck wurde ihm dennoch von Russland ein WM-Visum gewährt.
- Trotzdem wäre eine Einreise risikoreich.
Wie die ARD-Tagesthemen am Mittwoch berichteten, sei das Risiko für den 55 Jahre alten TV-Journalisten nach einer Analyse der Bundessicherheitsbehörden, darunter das Bundeskriminalamt (BKA), der Nachrichtendienste und das Landeskriminalamt Berlin (LKA), zu gross. Die Entscheidung sei nach einem Gespräch von ARD-Verantwortlichen mit Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) getroffen worden.
ARD-Reporter Seppelt reist nicht zur WM nach Russland https://t.co/7jWaRtBy40 #Russland #Seppelt
— tagesschau (@tagesschau) June 13, 2018
In der Begründung hiess es, «dass das Auswärtige Amt die Analysen auch der zuständigen Innenbehörden ernst nehmen müsse und mit Blick auf Sicherheitsfragen zu keiner andersgelagerten Einschätzung gelangen könne.»
Seppelt hatte wesentlich zur Aufklärung des systematischen Sportbetrugs in Russland beigetragen und gilt deshalb in dem WM-Ausrichterland als Staatsfeind. Dem Berliner Journalisten war im Mai das Visum für die WM verweigert worden. Diese Entscheidung war - auch auf internationalen Druck - von Russland wieder zurückgenommen worden. Der Berliner sollte im Falle einer Einreise aber zu den laufenden russischen Ermittlungen gegen den Doping-Kronzeugen Grigori Rodschenkow vernommen werden.