Vor WM 2018: Die Chronik der zehn Schweizer Auftritte

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Bern,

Die Weltmeisterschaft in Russland ist die 21. Ausgabe in der Geschichte. Die Schweiz ist zum elften Mal mit dabei. Ein Blick in die Geschichtsbücher.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Nati nahm bisher an 10 WM-Endrunden teil.
  • Dreimal kam sie dabei in den Viertelfinal.

WM 1938 in Frankreich - Endstation Viertelfinal

Im Startspiel traf die Nati auf die Mannschaft des Deutschen Reichs. Das Duell endete 1:1 nach Verlängerung. So musste fünf Tage später ein Wiederholungsspiel her. Dort schaffte die Schweiz die Sensation. Nach 0:2-Rückstand kehrte sie das Spiel und gewann 4:2. Drei Tage später in der Runde der letzten Acht ging die Nati gegen Ungarn mit 0:2 als Verlierer vom Platz.

Der ganz grosse Wurf gelang der Schweizer Nati an Welteisterschaften bisher nie. Bei den zehn bisherigen Teilnahmen resultierte drei Mal die Viertelfinalteilnahme. So auch bei der ersten Teilnahme.

WM 1950 in Brasilien - Endstation Gruppenphase

WM 1934 in Italien - Endstation Viertelfinale

Für die WM in Brasilien reiste die Schweizer Nationalmannschaft zum ersten Mal überhaupt ausserhalb Europas. Im ersten Gruppenspiel ging die Nati gegen Jugoslawien 0:3 unter. Gegen Gastgeber Brasilien verzeichnete sie einen Achtungserfolg und spielte 2:2. Trotz einem abschliessenden Erfolg gegen Mexiko, schied die Schweiz in der Gruppenphase aus.

Die Schweiz qualifizierte sich nur am grünen Tisch für die WM. Rumänien hatte im Qualispiel gegen die Nati einen nicht berechtigten Spieler eingesetzt. Das Startspiel gewannen die Mannen von Henry Müller 3:2 gegen die Niederlande und qualifizierten sich damit für das Viertelfinal. Dort scheiterten sie im Turiner «Stadio Benito Mussolini» trotz 1:0-Führung mit 2:3 am späteren Vizeweltmeister Tschechoslowakei.

WM 1954 in der Schweiz - Endstation Viertelfinal

In die bisher einzigen Heim-WM startete die Nati erfolgreich. Gegen Italien resultierte ein 2:1-Sieg. England war man in der Folge unterlegen und so musste wegen Punktgleichheit ein Entscheidungsspiel gegen die Italiener über die Viertelfinalteilnahme entscheiden. Die Schweizer gewannen erneut und dieses Mal diskussionslos mit 4:1. Die Runde der letzten acht ging in die WM-Geschichte ein. Das Spiel gegen Österreich ist bis heute das torreichste Spiel aller Zeiten. Die Nati verlor die «Hitzeschlacht von Lausanne» trotz 3:0-Führung mit 5:7

WM 1962 in Chile - Endstation Gruppenphase

Die Nati schied nach der Guppenphase sang- und klanglos aus. Alle drei Spiele gegen Gastgeber Chile, Deutschland und Italien gingen verloren.

WM 1966 in England - Endstation Gruppenphase

Ähnlich wie vier Jahre zuvor stand die Nati auf verlorenem Posten. Sowohl gegen den späteren Vizeweltmeister Deutschland, Spanien und Argentinien verlor sie. Schlagzeilen schrieben die Schweizer eher neben dem Platz. Drei Spieler - unter ihnen der spätere Natitrainer Köbi Kuhn - wurden wegen einer nächtlichen Autostopp-Tour einerseits fürs Detschland-Spiel nicht aufgeboten, andererseits vom Verband wegen skandalösem Verhalten für drei Monate gesperrt. Kuhn und Co. reichten eine Ehrverletzungsklage gegen den Verband ein, welche fast zwei Jahre nach dem Vorfall nach einem Vergleich zurückgezogen wurde.

WM 1994 in den USA - Endstation Achtelfinal

Nach 28 Jahren Abstinenz qualifizierte sich die Nati unter Trainer Roy Hodgson wieder für eine Endrunde. Im Eröffnungsspiel traf die Nati auf Gastgeber USA und spielte 1:1. Gegen Rumänien zeigten die Schweizer wahrscheinlich eines ihrer besten WM-Spiele aller Zeiten und gewannen 4:1. Trotz abschliessender 0:2-Niederlage gegen Kolumbien qualifizierte sich Nati für den Achtelfinal. Dort war Spanien Endstation.

WM 2006 in Deutschland - Endstation Achtelfinal

Wieder mussten die Schweizer zwölf Jahre auf eine WM-Teilnahme warten. Die Nati startete mit einem torlosen Unentschieden gegen Frankreich ins Turnier, gefolgt von zwei 2:0-Siegen gegen Togo und Südkorea. Im Achtelfinal wartete mit der Ukraine ein machbarer Gegner. Nach 120 torlosen Minuten entschied das Elfmeterschiessen. Den Schweizern versagten die Nerven komplett. Alle drei Schützen verschossen. Die Schweiz schied trotz reiner Weste während 390 Minuten aus.

WM 2010 in Südafrika - Endstation Gruppenphase

Die erste WM auf dem afrikanischen Kontinent ging für die Schweiz hervorragend los. Dank einem Tor von Gelson Fernandes schlugen die Mannen von Ottmar Hitzfeld den amtierenden Europa- und späteren Weltmeister Spanien mit 1:0. Weitere Tore folgten allerdings nicht. Gegen Chile verlor die Nati 0:1 und von Honduras trennte man sich 0:0. Trotz dem Coup gegen die Spanier schied die Schweiz in der Gruppenphase aus.

WM 2014 in Brasilien - Endstation Achtelfinal

Die Schweiz startete mit einem Last-Minute-Sieg gegen Ecuador ins Turnier. Gegen Frankreich war man in Spiel 2 chancenlos und verlor 2:5. Mit einer Shaqiri-Triplette besiegte die Nati Honduras dann mit 3:0 und traf im Achtelfinal auf Argentinien. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Spiel verloren die Schweizer 0:1 nach Verlängerung und schieden aus.

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