Erstmals seit Beginn der Gaza-Proteste wird ein israelischer Soldat getötet. Wegen der nachfolgenden Eskalation wird ein nächster Gaza-Krieg befürchtet.
Gaza-Krieg
Der 50 Tage andauernde Gaza-Krieg 2014 kostete über 2300 Menschenleben und zerstörte dutzende Gebäude. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag kam es nach der Tötung eines Israeli erneut zu Eskalation in Gaza.
  • Die Tötung des Soldaten nährt die Sorge vor dem nächsten und 4. Gaza-Krieg in zehn Jahren.
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Am Freitag wurde ein israelischer Soldat von den Hamas erschossen. Er ist der erste Israeli, der seit Beginn der Proteste im Gazastreifen Ende März getötet wurde. Israels Luftwaffe bombardiert daraufhin rund 60 Ziele im Gazastreifen, die Hamas erklärt eine Feuerpause. Am Samstagmorgen teilte eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv noch mit, es habe in der Nacht von beiden Seiten keine Angriffe mehr gegeben.

Am Samstag kam es jedoch zu einem neuen Zwischenfall. Eine Gruppe Palästinenser durchbrach den Grenzzaun nach Israel und die Armee beschoss daraufhin erneut einen Militärposten der Hamas. Die Gruppe sei wenig später in den Gazastreifen zurückgekehrt, teilte die Armee mit. Nach dieser erneuten, gefährlichen Eskalation wächst die Sorge, es handele sich um den Beginn des vierten Gaza-Kriegs binnen eines Jahrzehnts.

«Schritt zurück vom Abgrund»

Der UN-Nahostgesandte Nickolaj Mladenow, der sich gemeinsam mit Ägypten intensiv um eine Beruhigung der Lage bemüht hatte, schrieb in einem dramatischen Appell auf Twitter: «Alle in Gaza müssen einen Schritt zurück vom Abgrund gehen. Nicht nächste Woche. Nicht morgen. Jetzt sofort!» Bereits eine vor einer Woche vereinbarte Waffenruhe war nur von kurzer Dauer.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beraumte Freitagabend eine Dringlichkeitssitzung in Tel Aviv mit der Militärführung über das weitere Vorgehen an. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hatte zuvor gesagt, die Hamas dränge Israel mit aller Macht zu einer «breiten und schmerzhaften Militäroffensive».

Der letzte Krieg

Im Sommer 2014 hatten sich Israel und die Hamas 50 Tage lang Kämpfe geliefert. 2250 Palästinenser wurden getötet oder starben später an ihren Verletzungen, auf der israelischen Seite gab es 74 Tote. S

Die Palästinenser fordern ein Ende der vor mehr als zehn Jahren verhängten Gaza-Blockade und ein Rückkehrrecht in das israelische Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948.

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