Internationaler Tag des Waldes 2019
"Im Wald findet gute Bildung statt" ist das Motto des diesjährigen Internationalen Tag des Waldes.
Der Wald ist ein genialer ausserschulischer Lernort. Wer den Wald mit allen Sinnen kennen und schätzen lernt, geht sorgsam mit ihm und der weiteren Umwelt um. Mit dem Lehrplan 21 lassen sich gleichzeitig forstliche und schulische Ziele erreichen. Das thematisiert der diesjährige Internationale Tag des Waldes mit dem Motto „Im Wald findet gute Bildung statt.“
Pestalozzi mit „Kopf, Herz, Hand“ und Konfuzius („Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt; das verstehe ich.“) zeigen, dass gute Bildung nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern vor allem in Verbindung mit Tun und Emotionen funktioniert. Das bietet das Lernen im ausserschulischen Lernort Wald. So ist denn auch für viele Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrpersonen ein Highlight im Schulalltag, wenn sie mit dem Förster oder der Waldpädagogin unterwegs sein können. Wald ist ein vielschichtiger und komplexer Lebensraum. Eine Vielzahl an Themen und Zusammenhängen kann im Wald aufgegriffen werden. Vom weichen Moos bis zum globalisierten Holzhandel bietet der Wald allen Altersklassen sinn-vollen und anspruchsreichen Inhalt. Zudem stammt der Begriff der Nachhaltigkeit ursprünglich aus der Waldwirtschaft und kann noch heute im Wald auf einfache Art und Weise begriffen werden. Das macht den Wald zu einem wertvollen Lernort für alle.
Konkrete Erlebnisse festigen den Bezug zum Wald
Wald ermöglicht Entdecken und Lernen mit allen Sinnen. Das weckt die Neugier und schafft bleibende Erlebnisse. Dadurch wird nicht nur die emotionale Verbundenheit zum Wald gestärkt, sondern auch wichtige Grundlagen fürs Lernen und Handeln. Nur wer den faszinierenden Lebensraum Wald schätzt und weiss, welche Leistungen der Wald für die Öffentlichkeit erbringt, ist bereit, den Wald auch zu schützen. Viele forstliche Anliegen wie die nachhaltige Nutzung der Ressource Holz, Klimawandel, Artenkenntnisse oder historische Aspekte finden im Lehrplan 21 Platz. Zudem ist im Lehrplan die Verbindung vom Lernen drinnen und draussen an ausserschulischen Lernorten zentral. Dort findet die „originale Begegnung“ statt. Dank waldpädagogischer Methoden lässt sich das im Lehrplan 21 vorgesehene erkundende, erforschende und entdeckende Lernen umsetzen.
Spannende Partner für Bildungsaktivitäten
Immer mehr Forstfachpersonen lassen sich in forstlicher Waldpädagogik weiterbilden. Die Nachfrage von Schulklassen nach waldpädagogischen Angeboten und Exkursionen mit dem Förster übersteigt das Angebot. Unzählige begeisterte Rückmeldungen von Kindern und Lehrpersonen zeugen von der Qualität. Gerade weil der Wald im Lehrplan ein wichtiger ausserschulischer Lernort ist und waldpädagogische Methoden zum Erwerb von vorgesehenen Kompetenzen führen, ist eine engere Zusammenarbeit von Schule und Wald erstrebenswert.
Bildungs-Aktivitäten des Amts für Wald beider Basel 2019
Das Amt für Wald bietet seit vergangenem Jahr das Modul „Voll Holz“ für Primarschulen (4. bis 6. Klasse) an. Schülerinnen und Schüler können den Baum als Holzfabrik erforschen und berechnen, wie viel Holz in der Region eigentlich nachwächst. Im ersten Jahr haben knapp 700 Schulkinder das Modul besucht. Für die Waldtage im September 2019 in Rünenberg organisiert das AfW ein Schulprogramm für rund 100 Schulklassen. Für den Stand des AfWs wird zurzeit ein Spiel entwickelt, bei dem sich die Besucherinnen und Besucher mit dem Thema Wald und Klimawandel auseinandersetzen können. Zudem unterstützt das AfW das Naturforum Regio Basel, damit möglichst viele Schulklassen zu einem günstigen Preis waldpädagogische Angebote mit Fachpersonen besuchen können. Gemeinsam mit dem Försterverband beider Basel und WaldBeiderBasel betreibt das AfW das Waldmobil – ein grosse „Werkzeugkiste“ für Aktivitäten im Wald.
Informationen zur Medienorientierung vom 20. März 2019 in Münchenstein
An der Medienorientierung in der Au in Münchenstein vom 20. März erlebten Referenten und Gäste mit Beispielen aus der Praxis, wie Waldpädagogik funktioniert. Beim Habegger-Wettziehen ging es ums Holz als nachwachsende Ressource, bei der Baumpflanzung von Speierlingen, Elsbeeren und Traubeneichen um klimatolerante Baumarten. Regierungsrat Thomas Weber wies auf den Wald als guten Ausbildungsort hin und verknüpfte die Nachhaltigkeit aus dem Regierungsprogramm mit dem Lernen im Wald. Regierungsrat Christoph Brutschin zeigte auf, dass die Bedeutung des Waldes mit zunehmender Temperatur und steigender Bevölkerung zunimmt und dass es wichtig ist, dass die Bevölkerung um die Leistungen des Waldes weiss. Dass die Leistungen des Waldes für die Bevölkerung und auch die Bildungsleistung nur dank Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern möglich sind, erläuterte Philipp Schoch, Präsident von WaldBeiderBasel. Ueli Meier ging anhand einer riesigen Eichenstamm-Scheibe auf die Zeiträume im Wald und die Verantwortung für die Zukunft ein. Zu den Gästen gehörten Fachpersonen aus dem Bildungsbereich und der Politik.