Noch immer gelangen Jugendliche direkt an Alkohol und Tabak

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Köniz,

Im Auftrag der Gemeinde Köniz hat das Blaue Kreuz Alkohol-Testkäufe mit Personen unter dem gesetzlichen Mindestalter durchgeführt.

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Sämtliche Könizer Verkaufsstellen wurden vorab über die geplante Durchführung der Testkäufe schriftlich informiert. Das Ziel der Testkäufe besteht nicht primär darin, fehlbare Betriebe anzuprangern, sondern die Verkaufsstellen zu sensibilisieren und so den Alkohol- und Tabakzugang für minderjährige Jugendliche effektiv einzuschränken. Testkäufe können die Verkaufspraxis nachhaltig und präventiv verändern. Die Gemeinde Köniz lässt deswegen regelmässig rund 20 Verkaufsstellen testen.

Zu den getesteten Verkaufsstellen gehören Grossverteiler, Restaurants, Kioske, Tankstellenshops und Bars. Erstaunlicherweise kam es dieses Jahr vor allem bei Grossverteilern und Tankstellenshops zu Fehlverkäufen. In anderen Jahren zeigten diese Verkaufsstellen ein sehr hohes Bewusstsein für den Jugendschutz. Verkaufsstellen, welche gegen den Jugendschutz verstossen, werden dem Regierungsstatthalteramt gemeldet. Bei wiederholtem Verstoss sind verwaltungsrechtliche Schritte vorbehalten.

Beim Alkohol ist die Verkaufsquote gegenüber den Resultaten im Jahr 2016 von 20 auf 29 Prozent angestiegen. Damit liegt Köniz im kantonalen Mittel (26% im Jahr 2017). Bei rund 20 getesteten Abgabestellen ist mit statistischen Schwankungen zu rechnen. Von einer Negativentwicklung kann noch nicht ausgegangen werden.

Dass im Bereich Tabak das Bewusstsein für den Jugendschutz kleiner ist, zeigt die hohe Fehlverkaufsquote von 43 Prozent. Beim Tabak kommt erschwerend hinzu, dass im Kanton Bern das Mindestalter bei 18 Jahren liegt, in Nachbarkantonen jedoch bei 16 Jahren. Bei regelmässiger Durchführung von Tabak-Testkäufen darf mit einer Senkung der Fehlverkaufsquote gerechnet werden.

Trotz Ausweiskontrolle kam es in neun Fällen dennoch zum Verkauf von Alkohol oder Tabak. Das korrekte Ausrechnen des Alters während dem Verkaufsvorgang scheint eine Herausforderung darzustellen. Flüchtigkeitsfehler sowie Unsicherheit und Zeitdruck sind die Hauptfaktoren, die zu falschen Rechnungsergebnissen führen können.

Als Hilfestellung stellt die Fachstelle Prävention Köniz zusammen mit der Ankündigung der Testkäufe jeweils Alterstabellen für das aktuelle Jahr zur Verfügung. Diese können auch kostenlos bei der Fachstelle bezogen werden. Zudem empfiehlt die Fachstelle eine Schulung des Verkaufspersonals zum Thema Jugendschutz und bietet diese auf Wunsch kostenlos an.

-Mitteilung der Gemeinde Köniz (vas)

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Thomas Marti