Studie zur Selbstkontrolle im Umgang mit Cannabis

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Gemeinsam mit der Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern startet das Institut für Psychologie der Universität Bern eine Studie zum Thema «Selbstregulation von Cannabis-Konsum".

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Verwaltung (Symbolbild) - Der Bundesrat

Cannabis-Konsum ist in der Schweiz weit verbreitet, aber es ist wenig darüber bekannt, wie Konsumentinnen und Konsumenten ihren Konsum selber regulieren. «Hier mehr zu wissen ist jedoch wichtig, da niemand bestreitet, dass der regelmässige Konsum von Cannabis ein Gefährdungspotenzial aufweist», sagt Studienleiter Prof. Dr. Hansjörg Znoj, Leiter der Abteilung Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin am Institut für Psychologie der Universität Bern. Eine Studie in Zusammenarbeit mit der städtischen Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) soll hier Klarheit schaffen: Mit einer anonymen Online-Umfrage sollen fundierte Erkenntnisse gewonnen werden, mit welchen Strategien und Vorgehensweisen Cannabis-Konsumentinnen und -Konsumenten ihren Konsum kontrollieren.

Auch Nicht-Konsumierende werden befragt

Ziel der Studie ist es, die Fähigkeit der Konsumentinnen und Konsumenten zur Selbstregulation ihres Cannabis-Konsums zu untersuchen und zu erforschen, welche Strategien dabei hilfreicher sind als andere. «Keine grösseren Mengen von Cannabis bei sich zuhause lagern oder den Cannabis-Gebrauch auf einmal Kiffen pro Tag limitieren, sind Beispiele möglicher selbstgewählter Strategien im Umgang mit Cannabis», führt Znoj aus. Gemäss dem Studienleiter unterscheidet sich das vorliegende Projekt dadurch von anderen Studien zur Selbstkontrolle, dass auch die Haltung von Nicht-Konsumentinnen und Nicht-Konsumenten zu Risiken und Risikovermeidung bezüglich Cannabis-Konsum erfragt werden soll.

«Mir gefällt der innovative Ansatz dieser Studie», sagte Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin der BSS, an der Medienkonferenz vom Montag. «Ich erwarte, dass die Studie uns Hinweise für wirksame Präventionsmassnahmen liefert», sagte die Sozialdirektorin weiter. Bis anhin werde vor allem versucht, den Cannabiskonsum repressiv und mit Verweis auf mögliche Gesundheitsschädigungen zu beeinflussen.

Erste Resultate voraussichtlich Ende Jahr

Vorgesehen ist eine möglichst repräsentative Erhebung bei der Stadtberner Bevölkerung. Dazu werden 5’000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Personen zu einer anonymen Online-Umfrage eingeladen. Weitere Personen können direkt auf der Homepage des Instituts für Psychologie an der Online-Umfrage teilnehmen. Die Autorinnen und Autoren der Studie erhoffen sich eine Teilnahme von rund 800 Personen. Die Vorarbeiten haben im Februar 2019 begonnen, die Online-Umfrage ist jetzt aufgeschaltet. Die Studienresultate sollen Ende 2019 vorliegen. Eine Bewilligung des Bundesamts für Gesundheit oder der Kantonalen Ethikkommission ist für die Durchführung dieser Studie nicht nötig.

Wissenschaftliche Forschung zum Umgang mit Cannabis nötig

Nach Ansicht der Berner Gemeinderätin sind Forschungsprojekte ein geeignetes Mittel, um wissenschaftlich fundierte Grundlagen zur gesetzlichen Regulierung von Cannabis zu erarbeiten. So wollten die Universität und die Stadt Bern gemeinsam eine Studie zum Verkauf von Cannabis in Apotheken durchführen. Diese wurde jedoch vom Bundesamt für Gesundheit mit dem Hinweis auf die fehlenden gesetzlichen Grundlagen abgelehnt. An seiner Sitzung vom 27. Februar 2019 überwies der Bundesrat nun die Botschaft zu Pilotversuchen mit Cannabis ans Parlament. «Ich begrüsse es sehr, dass der Bundesrat die Arbeiten zum Experimentierartikel nun zügig weiterführt, damit neue Regulierungsmodelle erforscht werden können», so Franziska Teuscher weiter. Im Moment liegt der Ball beim eidgenössischen Parlament. Wann die entsprechenden Debatten in National- und Ständerat stattfinden werden, ist noch offen.

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