Der Aargauer Auenschutzpark in der Region Wildegg-Brugg erhält möglicherweise zwei Kilometer Fliessstrecke der Aare zurück.
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Der Energiekonzern Axpo macht beim Kraftwerk Wildegg-Brugg einen Fliessversuch. Im besten Fall könnten Hilfsstauhaltungen entfernt werden.

Es sei angedacht, die beiden Hilfsstauhaltungen des Dachwehrs in Brugg und des Hilfswehrs in Villnachern/Schinznach Bad längerfristig vollständig zu öffnen oder zu entfernen, teilte Axpo am Montag mit.

Damit könne erreicht werden, dass die Fische wieder hindernisfrei wandern und das Geschiebe im Fluss wieder vom Wasser weitertransportiert werde. Durch die Öffnung und den Wegfall der Hilfsstauhaltungen fielen die zwei eingestauten Bereiche hinter den Wehren längerfristig weg.

Die Axpo als Betreiberin des Kraftwerks Wildegg-Brugg will einen Testversuch machen. Die Hilfsstauhaltungen werden teilweise geöffnet. Der Versuch beginnt in dieser Woche und dauert rund sechs Wochen. Er soll die Grundlagen liefern, um über eine definitive Entfernung der Hilfsstauhaltungen zu entscheiden.

Keine Beeinträchtigungen erwartet

Der Fliessversuch soll zeigen, wie sich das System an der Aare und dessen Grundwasser bei veränderten Abflüssen verhält. Während des Versuchs werden die Auswirkungen auf das Grundwasser, auf die Thermalquelle Bad Schinznach, auf bestehende Infrastrukturen sowie auf die Vegetation untersucht, wie Axpo festhält.

Der Energiekonzern rechnet aufgrund der bisherigen Untersuchungen mit keinen grossen Beeinträchtigungen. Die Ausgangslage für den Versuch sei sogar sehr gut, da wegen des niederschlagsarmen Sommers natürlicherweise tiefe Abflüsse vorherrschten und der Grundwasserstand im betroffenen Gebiet dank des schneereichen letzten Winters vergleichsweise hoch sei.

Leistungstärkstes Aare-Kraftwerk

Das Kraftwerk Wildegg-Brugg ist wie die meisten Wasserkraftanlagen in der Schweiz zur Sanierung des Geschiebehaushaltes und der Förderung der Fischwanderung verpflichtet. Das Kraftwerk ist das leistungsstärkste Flusskraftwerk an der Aare. Die mittlere Jahresproduktion beträgt 286 Millionen Kilowattstunden (kWh).

Das Kraftwerk war zwischen 1949 und 1953 als so genanntes Kanalwerk erbaut worden. Die beiden Maschinengruppen stehen im Dauerbetrieb und erzeugen Strom im Grundlastbereich. Die Anlagen des Kraftwerks wurden zwischen 1993 und 1999 umfassend erneuert.

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