Die St. Galler Regierung möchte an der Fachhochschule einen Studiengang Physiotherapie starten. Dies, weil es im Kanton weniger Physiotherapeuten gibt als im schweizer Durchschnitt.
spital bakterien
Warteraum (Symbolbild). - Keystone

Das Postulat, das während der Februarsession eingereicht wurde, ist bereits der zweite Vorstoss zum Fachkräftemangel in der Physiotherapie innert kurzer Zeit.

In der Antwort auf eine Interpellation von SP-Kantonsrätin Eva B. Keller hatte die Regierung im Juni 2018 einen generellen Mangel in dieser Berufssparte bestätigt: Pro Jahr gebe es in der Schweiz einen Bedarf von 746 neu ausgebildeten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten. Es würden aber nur 350 Abschlüsse pro Jahr gezählt.

Eine Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeige, dass die Studierenden aus dem Kanton St. Gallen in der Regel in der Region blieben, wo sie ihr Praktikum absolvierten. Das sei oft im Kanton Zürich. Diese neuen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten fehlten dann St. Gallen, stellte die Regierung fest.

Ein Viertel aus dem Ausland

Der Verband der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten Physio St. Gallen-Appenzell schätze den Anteil an ausländischen Mitgliedern auf rund 25 Prozent. Künftig könnte sich aber die Rekrutierung von ausländischem Personal im Bereich Physiotherapie erschweren, führte die Regierung aus.

An diese Auskünfte knüpft nun SP-Kantonsrätin Eva B. Keller mit einem Postulat an. Der Bedarf für mehr Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sei «mehr als ausgewiesen», hält sie darin fest.

Neuer Studiengang

Die Regierung solle nun aufzeigen, ob und wie an der Fachhochschule Ostschweiz ein Studiengang Physiotherapie eingeführt werden könne. Weiter soll sie in einem Bericht aufzeigen, wie genügend Praktikumsplätze bereitgestellt werden könnten.

Durch eine gemeinsame Ausbildung von Pflege und Physiotherapie könnten in der Fachhochschule Synergien genutzten werden. Das neue Angebot würde auch den Joint Medical Master bereichern, weil interprofessionelle Teams eine zunehmend wichtigere Rolle in der Gesundheitsversorgung spielten.

Ad
Ad