Rücklaufbehandlung in der ARA Bazenheid
Die hohen Stickstoff-Frachten bringen die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Bazenheid an ihre Grenzen. Die Abwasserkommission der Gemeinde Kirchberg hat deshalb beschlossen, eine grössere Rücklaufbehandlung zu realisieren. Der momentane Zustand wird seitens der kantonalen Fachstelle seit Jahren bemängelt.

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Aufgrund des sehr hohen Stickstoffanteils der Schlachthofabwasser der Micarna SA und SBAG wird die ARA Bazenheid mit sehr hohen Stickstoff-Frachten belastet. Der von der Vorbehandlung der Schlachtbetriebe anfallende Flotatschlamm als auch das Blut werden direkt der Faulung auf der ARA zugeführt. Aus diesem Grund fallen die hohen Stickstoff-Frachten in den Rückläufen aus der Faulung (Faulwasser), resp. vor allem aus der Faulschlammentwässerung an. Solch hohe Frachten können nicht direkt der biologischen Reinigung zugeführt werden und werden deshalb vorher mittels Rücklaufbehandlung gereinigt. Die bestehende Rücklaufbehandlung wurde im Frühjahr 2007 in Betrieb genommen. Die Anlage wurde damals auf eine Stickstoff-Fracht von im Mittel 225 kg/Tag dimensioniert. Die aktuelle Belastung liegt heute im Durchschnitt bei rund 300-400 kg/Tag. Mit diesen Frachten ist die ARA Bazenheid ständig überlastet und die Einleitbedingungen in die Thur können nicht in allen gemessenen Parametern eingehalten werden.
Neues Verfahren
Das Projekt sieht eine Rücklaufbehandlungsanlage mittels Vorbehandlung und Membran-Stripping vor. Durch dieses innovative Verfahren wird der entfernte Ammoniumstickstoff mit Hilfe von Schwefelsäure zu einem hochwertigen und sauberen Dünger angereichert. Durch diesen Prozess kann rund 90% des im Faulwasser vorhandenen Stickstoffs entfernt werden. Dies wird eine beträchtliche Entlastung der ARA Bazenheid bringen. Dieses Verfahren ist in der Realisierung wesentlich kostengünstiger als eine ansonsten notwendige Erweiterung der Biologie oder der bestehenden Rücklaufbehandlungsanlage, um die Einleitbedingungen der ARA erfüllen zu können.
Das Submissionsverfahren ist abgeschlossen. An der Abwasserkommissionssitzung vom 13.12.2017 wurde das Projekt durch die Kommissionsmitglieder bewilligt. Die Gesamtbaukosten belaufen sich, sofern an der Bürgerversammlung bewilligt, auf 2,5 Millionen Franken. Die Kosten werden nach dem Verursacherprinzip aufgeteilt, wobei die Micarna SA zwei Drittel der Kosten übernimmt. Die restlichen 30% werden unter den Grosseinleitern sowie den Gemeinden Kirchberg und Lütisburg aufgeteilt.