Stellenmeldeplicht führt zu mehr offenen Stellen beim RAV
Seit Einführung der Stellenmeldepflicht vor drei Monaten ist die Zahl der gemeldeten Stellen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren massiv gestiegen.
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Mit den Vermittlungen ist das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) aber noch nicht zufrieden.
Die Zahl der gemeldeten Stellen liege weit über den Erwartungen, teilte die Thurgauer Staatskanzlei am Freitag mit. Im September seien bei den RAV Thurgau 746 neue Stellen gemeldet worden. Im Vorjahr waren es lediglich 221. Laut Heinz Erb, Leiter der RAV Thurgau, handelt es sich dabei nicht nur um meldepflichtige Stellen. Rund 40 Prozent der bei den RAV gemeldeten Arbeitsstellen unterliege nicht der Meldepflicht.
Ob der Inländervorrang durch die Einführung der Stellenmeldepflicht greife, hänge vor allem von den Arbeitgebern ab. «Diese entscheiden nach wie vor, wen sie einstellen», wird Daniel Wessner, Leiter des AWA, in der Mitteilung zitiert.
Die ersten Zahlen zu erfolgreichen Vermittlungen entsprechen laut Wessner noch nicht den Erwartungen. Von Juli bis September seien 280 Stellen vermittelt worden. Im gleichen Zeitraum vor einem Jahr seien es 232 Stellen gewesen.
Service für Arbeitgeber
Die Stellenmeldepflicht habe zu einem höheren Aufwand bei den RAV und bei den Arbeitgebern geführt. Es brauche noch eine Weiterentwicklung der Abläufe und Instrumente, heisst es im Communiqué weiter.
Das AWA bemühe sich um eine wirtschaftsfreundliche Umsetzung der Stellenmeldepflicht. Ziel sei, dass die Unternehmungen vom Arbeitgeberservice profitieren könnten. «Sie erhalten von den RAV kostenlos relevante Bewerbungsdossiers», sagte Erb.
Damit geeignete Bewerberinnen und Bewerber vermittelt werden könnten, brauche es im Einzelfall den Kontakt zwischen Arbeitsvermittler und Arbeitgeber. «Wir wollen in Erfahrung bringen, welche speziellen Skills gesucht werden», sagte der Chef der RAV.