Wald- und Holzwirtschaft schöpft Potenzial nicht aus
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Die Nachfrage nach Holz sei vorhanden, doch die einheimische Waldwirtschaft könne das Potenzial nicht ausschöpfen konstatierte der Volkswirtschaftsdirektor laut Mitteilung seiner Direktion.
Rund ein Drittel des Waldes wird von den 97 Berner Forstbetrieben bewirtschaftet. Deren bewirtschaftete Fläche ist aber mit 556 Hektaren nur halb so gross, wie der Schweizer Durchschnitt.
Die restlichen zwei Drittel des Berner Waldes sind sogenannter «Kleinwald» und im Besitz von 328 öffentlichen und über 36'000 privaten Eigentümern. Durchschnittlich besitzen sie um die drei Hektaren.
Für zwei von drei Eigentümern ist der Wald keine Einkommensquelle, ja sogar ein Verlustgeschäft. «Wir sehen deshalb grossen Handlungsbedarf in der Sozioökonomie», sagte Ammann am Freitag laut Mitteilung.
Eine nachhaltige Nutzung des Waldes ist laut Ammann nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch, um seine Schutzfunktion und die Bedeutung als Natur- und Erholungsraum zu erhalten.
Seit 2008 listet der Nachhaltigkeitsbericht Zahlen und Fakten zum Zustand des Berner Waldes auf. Und er zeigt auch Handlungsbedarf im Bereich der Waldgesundheit und Vitalität.
"Die Umweltbelastung und der Klimawandel setzen dem Wald zu», konstatierte Ammann. Darum werde geforscht, welche Bäume mit dem wärmeren Klima besser zurechtkämen. Adaption heisst das Stichwort, um den Wald fit für den Klimawandel zumachten. Auch dafür brauche es eine funktionierende Wald- und Holzwirtschaft.
Der Kanton Bern will darum die Wald- und Holzwirtschaft stärken. Die öffentliche Hand unterstützt Unternehmen der Wald- und Holzwirtschaft, indem sie gute Rahmenbedingungen schafft.
"Wichtigster Punkt ist die Entwicklung von Zusammenarbeit und Innovation», wie Roger Schmidt, Vorsteher des Amts für Wald laut Mitteilung ausführte. Entsprechende Projekte wie die «Initiative Holz BE» oder «Nachhaltige Waldwirtschaft BE» zeigten bereits Wirkung.
So setzten sich heute alle Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette Holz auf die Verwendung von Holz aus der Region ein. Dazu kommt laut Schmidt, dass sich viele Waldbesitzer zu neuen, leistungsfähigeren Organisationen zusammenschliessen.