Sie war in der Gemeinde Schübelbach nicht unumstritten, die schulergänzende Betreuung. Doch ein halbes Jahr nach dem Start kann ein durchwegs positives erstes Fazit gezogen werden.
Schulergänzende Betreuung - Gemeinde Schübelbach
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Noch ist es ruhig. Sabina Tobler, die Leiterin der schulergänzenden Betreuung Schübelbach, nutzt die vormittäglichen Stunden für letzte Vorbereitungsarbeiten. Diese sind einerseits administrativer Natur, andererseits muss auch Hand angelegt werden. So gilt es beispielsweise jeden Vormittag zu kochen und die beiden grossen Esstische zu decken. Denn schon bald ist es mit der Ruhe in den gemütlich eingerichteten Räumlichkeiten im Untergeschoss des Stockbergschulhauses vorbei und eine Schar Schulkinder aus allen Kindergarten- und Primarschulstandorten der Gemeinde Schübelbach nimmt gemeinsam das Mittagessen ein.

Die schulergänzende Betreuung (SEB) der Gemeinde Schübelbach wurde als Reaktion auf eine immer grössere Nachfrage für Familien mit Doppelverdienern und Alleinerziehende initiiert und ist im vergangenen August angelaufen. Zu Beginn nutzten 17 Kinder das neue Angebot, mittlerweile sind es deren 26. „Einige Kinder kommen einmal pro Woche zum Mittagessen oder für eine Nachmittagsbetreuung, andere sind an allen fünf Wochentagen mehrmals täglich bei uns“, sagt die ausgebildete Fachfrau Betreuung Sabina Tobler. Fest steht, dass die steigende Tendenz anhält. „Wir haben aber noch Kapazität. So ist es denn auch unser Ziel, dass wir noch mehr Kinder in der SEB begrüssen dürfen. Speziell in den Nachmittagsstunden bis 18 Uhr haben wir noch grosses Potential. Unsere Türen stehen auf jeden Fall offen“, erklärt Barbara Schmutz, die Rektorin der Schule Schübelbach.

Helle und freundliche Zimmer

Die Räumlichkeiten des SEB sind im Schulhaus Stockberg 2 untergebracht. Die beiden grosszügigen Zimmer wirken dank baulichen Massnahmen, einer neuen Beleuchtung und einem frischen Anstrich hell und freundlich. Die separate Küche ist zweckmässig und für die Kinder gibt es in den beiden anderen Räumen genügend Möglichkeiten, um alleine oder miteinander zu spielen, aber auch um sich bei Bedarf ein wenig zurückzuziehen, etwas zu lesen, zu lernen oder die Hausaufgaben zu machen.

Bei all diesen Tätigkeiten ergeben sich aufgrund der Umstände auch komplett neue Zusammenstellungen. „Die Kinder orientieren sich neu und es bilden sich andere Gruppen als auf dem Pausenplatz“, beobachtet SEB-Leiterin Tobler in ihrem Alltag einen durchaus positiven Effekt. Da Schülerinnen und Schüler aus allen drei Schulstandorten der Gemeinde Schübelbach die SEB besuchen, lernen sie neue Kameraden kennen, sich in andere Gruppen einzufügen und erweitern dabei ihren Freundeskreis. „Ich bin jedes Mal äusserst positiv überrascht, wie gut der Umgang miteinander und die Stimmung hier ist, wenn ich dem SEB einen Besuch abstatte“, freut sich Rektorin Barbara Schmutz.

Die Freude des Schulpräsidenten

Darüber, dass die Schulergänzende Betreuung so gut angelaufen ist, freut sich auch Schulpräsident Daniel Muff. Denn vor dem Start im vergangenen August galt es auf der politischen Ebene die eine oder andere Hürde zu nehmen. „Doch das ist Schnee von gestern. Bereits in den ersten Monaten konnten wir eindrücklich beweisen, dass die SEB ein Bedürfnis ist“, sagt der Gemeinderat aus Siebnen. Zurücklehnen dürfe man nun allerdings nicht. Vielmehr setzen sich die Verantwortlichen nach wie vor intensiv mit der Zukunft dieses Projektes auseinander. „Wir haben noch einige Ideen und konkrete Module im Köcher. Diese sind allerdings noch nicht spruchreif“, verrät Muff schmunzelnd.

Derweil haben die Kinder gegessen. Gemeinsam werden die Tische abgeräumt und wieder Ordnung gemacht, damit die Kinder, die für die Nachmittagsbetreuung kommen, alles auch wieder sauber antreffen. Das Essen sei übrigens so gut, dass sich schon Lehrer erkundigt hätten, ob sie denn wie bei einem Take-Away ihr Essen hier abholen dürften. „Das ist ein Kompliment für unser SEB-Team aber natürlich so nicht vorgesehen“, sagt Barbara Schmutz mit einem Lachen.

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