Urner Justizdirektorin Heidi Z'graggen will Doris Leuthard beerben

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Uri,

Sie will - als Urnerin, als Zentralschweizerin, aber auch als Frau.

Heidi Z'graggen hat am Donnerstag ihre Bundesratskandidatur bekannt gegeben - Keystone
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Die Urner CVP-Justizdirektorin Heidi Z'graggen hat am Donnerstag ihre Bundesratskandidatur bekannt gegeben. Zwei CVP-Ständeräte aus der Zentralschweiz nahmen sich dafür vorzeitig aus dem Rennen.

"Ich bin bereit, die Landespolitik mitzugestalten.« Mit diesen Worten gab die 52-jährige Heidi Z'graggen am Donnerstagmorgen ihre Kandidatur bekannt, kurz nachdem der Obwaldner CVP-Ständerat Erich Ettlin seinen Verzicht veröffentlichte. Er will Ständerat bleiben. Und zur gleichen Zeit, wie der Urner CVP-Ständerat Isidor Baumann verlauten liess, dass er - auch zu Gunsten von Heidi Z'graggen - nicht kandidieren werde.

Gut fühle sie sich. Sehr gut sogar. Jetzt, da ihre Bereitschaft zur Kandidatur offiziell ist. Sie sei zuversichtlich, und es sei schön, zu wissen, dass ein interessanter Weg vor ihr liege, sagte Z'graggen auf Anfrage von Keystone-SDA.

Sie habe ihre Kandidatur gut überdacht, die vergangenen Wochen genutzt, um ihre Situation zu analysieren und mit ihrem Umfeld zu besprechen.

"Ich fragte mich: Habe ich den Rucksack für dieses anspruchsvolle Amt?» Ihre Antwort sei klar: «Ja, den habe ich», sagte sie, die weiss, was es heisst, einen Rucksack zu tragen: In der Freizeit ist sie oft auf Wanderungen, fährt Ski und Velo. Tankt Kraft. Der «SonntagsBlick» betitelte sie kürzlich gar als «Gipfelstürmerin».

Heidi Z'graggen ist unverheiratet, hat keine Kinder und lebt seit 10 Jahren in einer Partnerschaft mit dem Zürcher SVP-Politiker und ZKB-Bankrat Bruno Dobler. Z'graggen absolvierte das Lehrerseminar in Altdorf und Rickenbach SZ und studierte später Politikwissenschaften in Bern. Sie wohnt in Erstfeld.

Mit Glanzresultat in Regierung gewählt

Heidi Z'graggen ist seit 2004 Urner Regierungsrätin und Justizdirektorin. Sie schaffte damals ihre Wahl in die Exekutive mit einem Glanzresultat. Von 2014 bis 2016 war sie Frau Landammann.

Die Justizdirektorin ist auch Vorsitzende der regierungsrätlichen Planungskommission und damit zuständig für das Tourismusprojekt und die Skigebietsentwicklung in Andermatt des Investors Samih Sawiris.

Von 2000 bis 2005 war Z'graggen auch Präsidentin der CVP Uri, von 2007 bis 2016 sass sie im Parteipräsidium der CVP Schweiz. 2016/2017 präsidierte sie die Zentralschweizer Regierungskonferenz. Seit Anfang Jahr ist Heidi Z'graggen Präsidentin der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission, seit 2005 Mitglied des CKW-Verwaltungsrats.

Als Ständerätin gescheitert

Im Jahr 2010 kandidierte Z'graggen für den Ständerat, nachdem Hansruedi Stadler überraschend seinen Rücktritt angekündigt hatte. Das Rennen machte damals aber ihr Regierungskollege, der parteilose Finanzdirektor Markus Stadler.

Dass sie keine Erfahrungen als Bundesparlamentarierin mitbringt, sieht sie nicht als Handicap. Als Regierungsrätin seien ihr die bundespolitischen Themen bestens vertraut. Sie habe langjährige Exekutiverfahrungen und freue sich, sich in den kommenden Wochen bei den Politikern in Bern bekannter zu machen, sagte sie. Mit einem Lachen fügt sie ein «noch» an.

Z'graggen möchte das Land, das so viele Stärken habe, mitgestalten, sagt sie. «Auf diesen Stärken und den Leistungen unserer Vorgängerinnen und Vorgänger will ich bauen.«

Für Z'graggen ist es an der Zeit, dass Uri im Bundesrat vertreten sei. In der 170-jährigen Geschichte des Bundesstaats habe der Kanton nämlich noch nie einen Bundesrat stellen können.« Sie betont aber auch ihre Kandidatur als Frau. «Nur wenn Frauen sich zur Verfügung stellen, können sie auch nominiert und gewählt werden.«

Vorlieben für ein Departement wollte sie keine nennen. Der Weg bis zum Ziel sei ja noch weit. «Die erste Etappe habe ich jetzt erreicht, indem ich mich zur Wahl stelle», sagte sie. Sie gehe eines nach dem anderen an.

Die CVP Uri ist überzeugt von Z'graggens Qualitäten, wie sie in der Medienmitteilung schreibt: «Sie wäre für die Zentralschweiz und die ganze Schweiz ein Gewinn». Sie bringe einen grossen Erfahrungsschatz mit.

Drei Zentralschweizer buhlen um Bundesratssitze

Mit Heidi Z'graggen möchten nun schon drei Zentralschweizer Bundesrat werden. Der erste offiziell nominierte CVP-Kandidat einer Kantonalpartei war Peter Hegglin. Der Zuger alt Regierungsrat und Ständerat wurde am Mittwochabend offiziell nominiert.

Weiter kandidiert auch der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (FDP). Er bewirbt sich für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann (FDP), der wie Doris Leuthard (CVP) vorzeitig zurücktritt. Als Favoritin bei dieser Ersatzwahl gilt die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter (FDP).

Die CVP-Kantonalparteien müssen die Kandidatinnen und Kandidaten bis am 25. Oktober nominieren und der Findungskommission melden. Die Bundesrats-Ersatzwahlen finden am 5. Dezember statt.

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