Ein 28-jähriger Bergsteiger kommt am Sonntag in der Eigernordwand ums Leben gekommen. Der gebürtige Deutsche stürzt ins Seil. Wegen des anspruchsvollen Terrains gestaltet sich die Rettung schwierig.
Eiger Bersteiger Unfall
28-jähriger Alpinist tödlich verunglückt - SDA Regional

Nach ersten Erkenntnissen der Berner Kantonspolizei waren am frühen Sonntagnachmittag zwei Bergsteiger in der Nordwand Richtung Gipfel unterwegs. Im Bereich Rampe / Wasserfallkamin stürzte einer der beiden ins Seil, wie die regionale Staatsanwaltschaft und die Berner Kantonspolizei am Montag mitteilten.

Die aufgebotenen Rettungskräfte, darunter auch eine Rega-Crew, konnten den Verunglückten rasch orten. Doch wegen des anspruchsvollen Geländes war es schwierig zum Verletzten zu gelangen. Als zwei Spezialisten der Alpinen Rettung Schweiz den Mann erreichten, konnten sie nur noch seinen Tod feststellen.

Der zweite Bergsteiger konnte unverletzt geborgen werden. Die Berner Kantonspolizei hat Ermittlungen zur Klärung des Unfallhergangs aufgenommen.

Die Nordwand des Eigers gehört auch heute noch zu den schwierigsten Wänden der Alpen. Erstmals durchstiegen wurde sie im Jahr 1938 von der deutsch-österreichischen Viererseilschaft mit Anderl Heckmair, Heinrich Harrer, Ludwig Vörg und Fritz Kasparek.

Die klassische Heckmair-Route führt vom Einstieg über den Hinterstoisserquergang und drei Eisfelder zur Rampe und zum Wasserfallkamin. Von dort geht es über den Götterquergang in die Spinne und weiter über die Ausstiegsrisse und das Gipfeleisfeld auf den 3970 Meter hohen Eiger.

Die Eigernordwand war vor ihrer Erstdurchsteigung wegen der vielen tödlich verunglückten Bergsteiger als «Mordwand» berüchtigt. In den Jahrzehnten seit dem Erstdurchstieg haben sich Ausrüstug und Technik der Bergsteiger stark weiterentwickelt.

Während Heckmair und seine Seilkameraden mit Knickerbocker und Hanfseilen noch drei Tage in der Wand unterwegs waren, liegt der heutige Durchstiegsrekord bei etwas mehr als zwei Stunden. Heute führen mehr als 30 Routen durch die Wand, die zum Teil den sehr hohen Schwierigkeitsgrad zehn aufweisen.

Doch auch heute noch bleibt die Wand unberechenbar. Es kommt auch immer wieder zu Unfällen. Grosse Teile der düsteren Wand sind steinschlaggefährdet. Dies ist unter anderem ein Grund, warum die Wand heute oft im Winter begangen wird, wenn das lockere Gestein angefroren ist.

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