Facebook hat mit AfD zusammengearbeitet
Berichten zufolge hat Facebook AfD-Werbeprofis in Berlin empfangen und beraten. Die nahe Betreuung von politischen Parteien durch den Social-Media-Multi ist aber nichts Neues.
Das Wichtigste in Kürze
- Facebook hat in seinen Berliner Büros AfD-Vertreter empfangen und beraten.
- Der Social-Media-Riese hat bereits diverse politische Parteien rund um den Globus beraten.
- Im Vordergrund stehen dabei Werbemöglichkeiten.
Der Social-Media-Riese Facebook soll anfangs November in seinen Berliner Büros einen Werbeprofi von der AfD empfangen haben. Laut einem «Bloomberg»-Artikel handelt es sich beim Experten um Joshua Canter von Harris Media, einem US-Spezialisten für politische Werbung. Dies wurde auf Twitter stark kritisiert.
Heftig, wenn wahr: Facebook scheint die AfD zur Bundestagswahl strategisch beraten zu haben. via @tomhillenbrand https://t.co/wqgs41vLV2 pic.twitter.com/jv0pS0cbTL
— Sascha Lobo (@saschalobo) November 2, 2017
Canter hatte zu dieser Zeit ein Mandat der AfD, mit welchem die Partei mittels Online-Kampagnen und effizienter Werbung noch mehr Menschen im Bundestagswahlkampf erreichen wollte. Eine ähnliche Kampagne organisierte das Werbebüro Harris Media schon für Donald Trump oder für Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Facebook in beratender Position
Facebook soll den AfD-Werbespezialisten in mehreren Punkten strategisch beraten haben. Dies ist grundsätzlich nichts Spezielles. Facebook bietet solche Beratungen jeglichen politischen Parteien und in mehreren Ländern an.
Der Social-Media-Multi verfolgt mit den Beratungen primär wirtschaftliche Interessen. So verkauft Facebook mit der politischen Beratung den Parteien Tools und Werbemöglichkeiten.
Facebook kategorisiert seine Nutzer systematisch und kann ihnen politisch zugeschnittene Werbung zuspielen. Das bedeutet etwa, dass Wähler mit rechten Tendenzen AfD-Inhalte erhalten. Um eine Kategorisierung zu erhalten, dringt das Unternehmen wohl tief in die Privatsphäre seiner Nutzer ein.