Jugendliche haben in Horriwil SO einem Imker das Bienenhaus gestohlen. Bei dem Vorfall sind mehrere Bienenvölker verstorben. Nun ist der Bienenwagen wieder aufgetaucht, die Jugendlichen zeigen sich reuig und sagen sie hätten «aus Dummeheit» gehandelt. Imker David Studer lässt das kalt, der Tod der Bienenvölker ist für ihn untröstlich.

Seit über fünf Jahren steht der Bienenwagen von Imker David Studer am Waldrand zwischen Horriwil SO und Oekingen SO. Am Mittwoch war das mobile Bienenhaus und die darin hausenden elf Bienenvölker aber plötzlich spurlos verschwunden. Sofort alarmierte Studer die Polizei, denn er war überzeugt, dass der Wagen gestohlen wurde, berichtet die «Solothurner Zeitung».

Fünf Bienenvölker, etwa 50'000 Bienen, kostete der Diebstahl das Leben.
Fünf Bienenvölker, etwa 50'000 Bienen, kostete der Diebstahl das Leben.
So sah der Bienenwagen vor dem Diebstahl aus.
So sah der Bienenwagen vor dem Diebstahl aus.
So sah der Wagen nach dem Diebstahl von innen aus: Die Jugendlichen hatten die gesamte Innenausstattung herausgerissen.
So sah der Wagen nach dem Diebstahl von innen aus: Die Jugendlichen hatten die gesamte Innenausstattung herausgerissen.
Die Jugendlichen wollten vor der Kamera anonym bleiben.
Die Jugendlichen wollten vor der Kamera anonym bleiben.
Hobby-Imker David Studer ist untröstlich über den Verlust seiner Bienenvölker.
Hobby-Imker David Studer ist untröstlich über den Verlust seiner Bienenvölker.

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem Solothurner Hobby-Imker David Studer wurde vergangene Woche in Horriwil SO der Bienenwagen gestohlen.
  • Einige Tage später tauchte das mobile Bienenhaus zwar wieder auf, fünf der elf Bienenvölker – etwa 50'000 Bienchen – verendeten jedoch qualvoll.
  • Bei den Dieben soll es sich um Jugendliche handeln, die im Suff eine «dumme Idee» hatten.
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Bienen
Die Dunkelziffer der vergifteten Bienen dürfte sich im Millionen-Bereich bewegen. - Getty

«Dumme Idee im Suff»

Der Hobby-Imker sollte recht behalten. Am Freitag taucht der Bienenwagen in Rüti bei Büren BE auf einem Hof nahe der Solothurner Grenze wieder auf. Innendrin herrscht ein Chaos, die Innenausrichtung wurde herausgerissen, von den Bienenvölkern fehlt jegliche Spur. Die Diebe? Jugendliche aus der Region!

Gegenüber «Tele M1» erklären zwei der Beteiligten, zwei junge Burschen, einer davon noch minderjährig, dass es eine «dumme Idee» unter Kollegen gewesen sei. «Es geschah im Suff. Der Gruppenzwang spielte auch eine Rolle, alle haben gesagt komm den nehmen wir doch», so einer der beiden Jugendlichen, die ihr Gesicht vor der Kamera verstecken.

Sie seien in einer Gruppe mit Solothurner und Berner unterwegs gewesen, hätten den Wagen gesehen und sich gedacht, den könne man doch mitnehmen und einen Wohnwagen draus machen. Nun würden sie ihre Tat bereuen.

Bienenvölker auf Recycling-Hof gefunden

Das nimmt David Studer den Jugendlichen nicht ab: «Ich habe sofort gemerkt, dass es nichts nützt, mit diesen Burschen zu diskutieren. Die Staatsanwaltschaft wird sich darum kümmern.»

Die elf Bienenvölker wurden übrigens auf einem Recycling-Hof in Balsthal SO gefunden. Dafür seien aber nicht sie verantwortlich, behaupten die jugendlichen Diebe gegenüber dem Regionalsender. «Wir hatten die Bienenvölker in einer geheizten Halle deponiert, damit diese jemand findet und sie wohlauf sind. Es scheint aber, dass die Person, die sie gefunden hatte, sich daran störte.»

Hobby-Imker ist den Tränen nahe

Was genau passiert ist, bleibt also vorerst unklar. Tatsache ist jedoch der Tod von fünf Bienenvölkern, etwa 50'000 Bienchen. Ob die restlichen sechs Bienenvölker überleben ist währendessen auch noch unklar, David Studer konnte sie am Freitag beim Polizeiposten in Balsthal abholen.

Der Hobby-Imker ist den Tränen nahe als er gegenüber dem Regionalsender über seine Gefühle spricht. «Es tut weh so viele tote Bienen zu sehen», sagt er und wendet sich von der Kamera ab.

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