Die Kantonspolizei Bern hat in den vergangenen Tagen mehrere «Spoofing»-Meldungen erhalten: Telefonbetrüger benutzen manipulierte Nummern von Notrufen oder Behörden um von ihren «Opfern» Wertsachen oder Geld zu erschleichen.
Die mutmasslichen Trickbetrüger haben die Notrufnummer der Polizei manipuliert und versuchen sich so bei ihren «Opfern» Informationen über ihre Wertsachen zu erschleichen.
Die mutmasslichen Trickbetrüger haben die Notrufnummer der Polizei manipuliert und versuchen sich so bei ihren «Opfern» Informationen über ihre Wertsachen zu erschleichen. - Screenshot/Tele Bärn

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Kantonen Bern und Zürich gingen bei der Polizei mehrere Meldungen von mutmasslichen Telefonbetrügern ein.
  • Die «Polizisten» rufen unter der Nummer 0117 an und fragen nach Wertsachen.
  • Das ganze nennt sich «Spoofing» und funktioniert mit manipulierten Telefonnummern.
  • Die Kantonspolizei Bern rät im Zweifelsfall den Hörer aufzulegen und sich bei ihnen zu melden.
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Gleich mehrere Meldungen von Anrufen mit der Nummer 0117 erhielt die Kantonspolizei Bern in den letzten Tagen. Auf Twitter teilte die Kapo Bern vor zwei Tagen mit, dass am anderen Ende jeweils eine «Polizistin» nach Wertsachen frage. Und weiter: «Wir rufen nie von der 117 aus an und fragen auch nie nach Wertsachen. Im Zweifelsfall auflegen und die Polizei kontaktieren.»

Auch einen Tag später habe die Kantonspolizei Bern dann wieder solche Meldungen erhalten, wie sie wiederum auf Twitter mitteilt: Hochdeutsch sprechende «Polizisten» hätten wegen eines angeblichen Einbruchs nach Wertsachen gefragt.

«Spoofing»

Der Fall ist klar, hier sind Betrüger am Werk. «Tele Bärn» hat bei der Kapo BE nachgefragt, Mediensprecherin Regina Aeberli: «Wir haben in einem Zeitraum von Donnerstag morgen bis Freitagmittag aus Stadt und Agglomeration Bern rund 20 Meldungen erhalten.»

Die Trickbetrüger-Anrufe werden «Spoofing» genannt: Durch eine technisch manipulierte Telefonnummer wird die Behörden- oder Notrufnummer angezeigt. Ziel der mutmasslichen Betrüger ist es, das Vertrauen ihrer «Opfer» zu gewinnen und sich schliesslich Geld oder Wertsachen zu erschleichen. Auch in Zürich wurden solche Anrufe gemeldet, allein in einer Woche gingen bei der Polizei 40 Meldungen ein.

Eine Frau, die namentlich anonym bleiben möchte, beschreibt gegenüber «Tele Bärn» ihre Erfahrungen mit «Spoofing»: «Dieser Mann hat nur schriftdeutsch gesprochen, da wurde ich bereits skeptisch und dann hat er mich auch noch ausgefragt. Glücklicherweise habe ich ihm fast keine Auskunft gegeben und als ich ihn gefragt habe, was sein Name ist, hat er aufgelegt.»

Täterschaft unbekannt

Ob es sich bei den Anrufern in Bern und Zürich um die gleichen Trickbetrüger handelt, kann die Polizei nicht sagen. «Wer dahinter steckt und was die Täterschaft genau will oder was ihre Absicht ist, das können wir erst dann sagen, wenn wir die Täter gefasst haben. Die Erfahrung zeigt aber, wie dies ja bei den sogennannten Enkelbetrüger der Fall ist, in der Regel wollen sich diese Menschen Geld oder Wertsachen beschaffen», so Kapo-Mediensprecherin Regina Aeberli.

«Im Zweifelsfall den Hörer auflegen und die Polizei anrufen», warnt Regina Aeberli, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern.
«Im Zweifelsfall den Hörer auflegen und die Polizei anrufen», warnt Regina Aeberli, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern. - Screenshot/Tele Bärn
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