Der 25-jährige tschechische Nationalspieler Patrik Dóža verstärkt für die kommenden zwei Saisons die Offensive des HC Rychenberg.
Unihockey (Symbolbild)
Unihockey (Symbolbild) - Zug United
Ad

Anders als in den vier Jahren zuvor gab es in der Nationalliga A einen deutlichen Einbruch bei der Torproduktion. Wie acht andere Mannschaften war auch der HC Rychenberg davon betroffen. Trotz offensiverer Spielweise erzielten die Winterthurer in der soeben abgeschlossenen Qualifikation 26 Tore weniger als im Vorjahr, liessen aber auch fünf weniger zu. Die zentrale Ursache für die geringere Produktivität ist rasch gefunden. Zeichneten die fünf Ausländer 2017/18 für 66 Treffer verantwortlich, sorgten die drei aktuellen, bei aller Qualität, noch für deren 14.

Der Wechsel zu mehr «Swissness», zu mehr Verantwortung für die Schweizer, war ein Ziel von Sportchef Mario Kradolfer und zeitigte auch bereits schöne Erfolge. Dennoch will der HC Rychenberg für die kommende Saison auch bei den Ausländern nachlegen. Vom Ligakonkurrenten Floorball Köniz stösst Patrik Dóža zum Winterthurer Traditionsverein. Der tschechische Nationalspieler bestreitet derzeit seine zweite Saison bei den Bernern und war bei diesen in bislang 54 Spielen an 73 Toren direkt beteiligt, mit klar steigender Tendenz.

Ein Charaktertyp mit Abschlussqualitäten

Seinen auslaufenden Vertrag beim amtierenden Meister wollte Dóža nicht verlängern, da er sich im Raum Zürich beruflich selbständig zu machen beabsichtigt. Dass er den 25-jährigen Center nach Winterthur lotsen konnte, freut Kradolfer: «Dóža ist der gesuchte starke Ausländer mit grossen Skorerqualitäten.» Die soeben abgeschlossenen Qualifikation der NLA schloss er im achten Rang der besten Torschützen ab.

Nicht nur vom früheren HCR- und tschechischen Nationaltrainer Radim Cepek weiss der Sportchef, dass «es gewiss einfachere Spieler gibt als Dóža. Doch er ist ein Charaktertyp, dem unser eingeschlagener Weg gefällt. Zu diesem will er seinen Beitrag leisten.» Kradolfers Erwartungen an den Tschechen für die zwei Jahre Vertragslaufzeit sind hoch: «Er soll ein Führungsspieler, ein Vorbild und natürlich auch ein Punktelieferant sein. Wir hoffen, gemeinsam mit ihm den nächsten Schritt zu tun.»

Dóža ist zwar erst 25-jährig, doch schon einiges herumgekommen und könnte diesen hohen Ansprüchen dank der gesammelten Erfahrung gewachsen sein. Bereits als 19-jähriger hatte er die sportliche und persönliche Herausforderung im Ausland gesucht und sich dem schwedischen Spitzenclub Pixbo Wallenstam angeschlossen. Nach eineinhalb Saisons in der Fremde war er im Januar 2015 in seine Heimat zurückgekehrt und hatte dort mit beeindruckenden beinahe drei Skorerpunkten pro Partie massgeblich dazu beigetragen, dass Florbal Chodov seinen ersten Meistertitel und einen Cupsieg hatte feiern können.

Angesichts seiner Qualitäten als Passeur und Torschütze war es nicht verwunderlich, dass Dóža bereits 2011 mit 18 Jahren erstmals in die A-Nationalmannschaft aufgeboten wurde. Mit dieser hat er mittlerweile über achtzig Partien bestritten, an den letzten drei Weltmeisterschaften in Göteborg, Riga und Prag teilgenommen und dabei 66 Skorerpunkte gesammelt. Wertvolle Erfahrungen, von denen künftig der HC Rychenberg profitieren soll.

Ad
Ad