Schweizerinnen und Schweizer bestellen ihre Mode gerne online. Es gibt jedoch einiges zu beachten, um sicher einzukaufen.
Fashion
Wer online Mode kaufen will, muss aufpassen, dass er nicht auf einen Fakeshop hereinfällt. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • 2023 kaufte die Schweizer Bevölkerung für 14,4 Milliarden Franken online ein.
  • Leider tummeln sich immer mehr Fakeshops online.
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Mal eben mit wenigen Mausklicks die neueste Mode in der passenden Grösse bestellt und nach Hause geliefert bekommen: So einfach ist Onlineshopping. Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen dafür begeistern können.

Kaufen Sie viel Kleidung online?

Der Onlinehandel in der Schweiz boomt

Nach einer kleinen Delle im Rahmen der Pandemie verzeichnete der Onlinehandel in der Schweiz laut Handelsverband Swiss 2023 ein Wachstum von drei Prozent. In Zahlen ausgedrückt waren dies immerhin 0,4 Milliarden Schweizer Franken. Insgesamt gaben die Schweizerinnen und Schweizer 14,4 Milliarden Franken online aus.

Kleidung
Online wird immer mehr Geld für Kleidung ausgegeben. - Depositphotos

Einen wichtigen Anteil daran hat die Modebranche: 28 Prozent aller Onlinekäufe gingen dabei in den Bereich Mode (inklusive Schuhe). Beliebtere Segmente sind nur noch Spielwaren und Heimelektronik. Allerdings: Wo es starke Nachfrage gibt, da tummeln sich auch Betrüger und Cyberkriminelle.

Fashion: Fakeshops grassieren auch in der Schweiz

Bei den Betrügereien gibt es zwei Varianten zu unterscheiden: In der ärgsten Variante kassieren sogenannte Fakeshops einfach nur Geld, ohne Waren zu liefern. In der nicht ganz so argen Variante liefern sie billige Imitate aus China statt der versprochenen Qualitätsware. Das SRF-Konsumentenmagazin Espresso widmete den Machenschaften sogar eine ganze Folge.

Shop
Ob der Shop echt ist und auch Ware versendet, lässt sich oft nur durch eigene Recherchen herausfinden. - Depositphotos

Verbraucherschützer geben derweil Tipps, wie sich Fakeshops enttarnen lassen. Wichtigster Hinweis: Schweizer Onlineshops müssen verpflichtend ein Impressum besitzen. Dieses listet unter anderem den Namen der Firma, den Firmensitz (geografischer Sitz) und Kontaktmöglichkeiten. Fehlen diese, handelt es sich garantiert um einen Fakeshop.

In anderen Fällen wird im Impressum möglicherweise ein Firmensitz in China genannt. Auch dann ist klar, dass es sich bei der bestellten Ware um billige Importe handelt. Allerdings gibt es hier auch viele Kooperationen: Zwischenhändler in der Schweiz nutzen eine einheimische Adresse, lassen sich die Ware jedoch aus China schicken.

Weitere Hinweise auf Fakeshops

Neben dem fehlenden Impressum gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Hinweise auf faule Machenschaften: Eine fehlerhafte Rechtschreibung zum Beispiel, die auf automatische Online-Übersetzungen hinweist. Daneben lohnt es sich immer, den Namen des Onlineshops in die Google-Suche einzugeben: Oft finden sich bereits Berichte anderer Geschädigter.

Shop
Prüfen Sie den Shop, bevor Sie etwas dort einkaufen. - Depositphotos

Nicht zuletzt gilt natürlich: Nicht von scheinbaren Schnäppchen blenden lassen. Was zu gut klingt, um wahr zu sein, das ist auch meist zu gut, um wahr zu sein. Dies gilt ganz besonders für scheinbare Designer-Fashion zu Tiefstpreisen.

Shein, Temu & Co

In den letzten Jahren drückte China mit grossem Budget chinesische Onlinemarken wie Shein und Temu in den europäischen Markt. Überall wird mit unglaublichen Preisen für Fashion und Konsumgüterartikel geworben. Anders als bei Fakeshops handelt es sich hier tatsächlich um chinesische Onlineshops. Sie produzieren im eigenen Land sehr billig.

Kleidungsstücke
Fashion: Viele sehr billige Kleidungsstücke sind oft aus minderwertigen Materialien hergestellt. - Depositphotos

Allerdings: Hohe Qualität können Konsumenten hier nicht erwarten. Die in China produzierte Mode besteht überwiegend aus billigen Kunstfasern und enthält häufig sogar Chemikalien. In einem Test des deutschen Konsumentenmagazins Ökotest wurde sogar Antimon gefunden, ein Schwermetall, das als möglicherweise krebserregend gilt. Auch Elektronikprodukte von Temu werden immer wieder bemängelt.

Das ein oder andere Teil lässt sich zweifellos einmal bei Shein & Co zum kleinen Preis bestellen. Grundsätzlich sollten Schweizer Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch vorsichtig sein. Im Zweifelsfall ist es immer sicherer, bei renommierten europäischen Anbietern zu shoppen – oder gleich den lokalen Einzelhandel zu stärken.

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