Hinweise auf römische Besiedlung
Fund von spätrömische Münzen und eine Goldspange scheint sich laut Archäologen nicht nur um einen Zufalls- oder Streufund zu handeln, sondern um direkte Hinweise auf eine römische Siedlung.
Bei archäologischen Grabungen in Altdorf sind spätrömische Münzen und eine Goldspange entdeckt worden. Die Archäologen deuten diese nicht als Zufalls- oder Streufund, sondern als direkten Hinweis auf eine römische Besiedlung.
Im Auftrag der Justizdirektion Uri hat ein Archäologiebüro im Herbst 2018 und Winter 2019 auf dem Areal der Villa Winterberg Grabungen durchgeführt. Dieses Gebiet könnte, so lauteten die Vermutungen, der Kern der historischen Siedlung Altdorf gewesen sein.
Tatsächlich stiessen die Archäologen auf Mauerzüge, die noch vor dem letzten grossen Dorfbrand von 1799 stammen. Es handelt sich um zugeschüttete Kellergeschosse. Aufgrund der Mauer- und Fensterkonstruktion dürften sie mindestens ins 16. Jahrhundert zurückgehen, teilte die Urner Justizdirektion am Mittwoch mit.
In einem rechteckige, mächtigen Mauerwerk, das auf ein mittelalterliches Steinhaus hindeute, seien Specksteinreste und Glasgefässe entdeckt worden, heisst es in der Mitteilung weiter.
Als Sensation bezeichnet wird aber ein Fund rund einen Meter unter dem bestehenden Boden. Es seien dort spätrömische Münzen und eine Gewandspange zum Vorschein gekommen. Es scheine sich nicht mehr nur um Zufalls- oder Streufunde zu handeln, sondern um direkte Hinweise auf eine römische Siedlung.
Die Gewandspange dürfte aus dem 1. oder 2. Jahrhundert nach Christus stammen. Die Justizdirektion veröffentlichte zudem ein Foto einer römischen Münze des Kaisers Constantinus I, der 306 bis 337 nach Christus lebte. Entdeckt wurde auch ein goldener Anhänger aus dem 6. oder 7. Jahrhundert nach Christus.
In einer Baugrube auf dem Winterbergareal gefunden wurde ferner ein 4500 Jahre altes Holzstück. Es lag in sechs Meter Tiefe und gibt an, wo in der Jungsteinzeit das Bodenniveau gelegen hatte.