Grossbritannien rät Exil-Russen zur Vorsicht
Eine Nervengift-Attacke und ein mysteriöser Mord - die britische Polizei mahnt Exil-Russen zur Vorsicht. Und der Streit zwischen London und Moskau um den Anschlag von Salisbury geht weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Die britische Polizei hat eine Reihe von Exil-Russen kontaktiert und zur Vorsicht geraten.
- Dies, nachdem in Grossbritannien ein weiterer Mord an einem Kreml-Kritiker ans Licht kam.
- Russland weist weiterhin jegliche Beteiligung von sich.
Nach dem Mord am russischen Kreml-Kritiker und Geschäftsmann Nikolai Gluschkow hat die Polizei in Grossbritannien nach Medienberichten eine Reihe von Exil-Russen kontaktiert und zur Vorsicht geraten. Damit hätten die Sicherheitsbehörden ihre bisherige Einschätzung vom geringen Risiko für Exil-Russen im Land geändert, berichtete der Sender BBC in der Nacht zum Samstag.
Allerdings gebe es weiterhin keinen Zusammenhang mit dem Tod Gluschkows und der Giftattacke gegen den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und desen Tochter Yulia.
Entscheidung «höchstwahrscheinlich» von Putin getroffen
London hat inzwischen den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Drahtzieher des Attentats auf Skripal bezichtigt. Die Entscheidung sei «höchstwahrscheinlich» von Putin selbst getroffen worden, sagte der britische Aussenminister Boris Johnson am Freitag. Der Kreml wies die Vorwürfe umgehend zurück.
«Jeder Verweis oder eine Erwähnung unseres Präsidenten in diesem Zusammenhang ist nichts anderes als eine schockierende und unverzeihliche Verletzung der diplomatischen Anstandsregeln», sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow.
Die russische Ermittlungsbehörde in Moskau leitete unterdessen Ermittlungen wegen versuchten Mordes an Yulia Skripal ein. Die Behörde sei zur Zusammenarbeit mit der britischen Polizei bereit. Yulias Vater Sergej wurde nicht erwähnt.