Nachhaltigkeit: BMW will Occasionen aufrüsten statt Neuwagen
Noch ist es nur eine Diskussionsidee einer BMW-Managerin. Doch das «Upcycling» von Occasionen ist spannend. Vor allem mit Blick aufkommende E-Generationen.
Das Wichtigste in Kürze
- BMW-Managerin gibt Ausblick auf Renovierung einer Occasion
- VW und Mercedes haben technische ähnliche Möglichkeiten vorbereitet
- Batterie-Recycling eröffnet völlig neue Dimensionen für Auto-Hersteller
Die Podiumsdiskussion in London zum Thema Kreislaufwirtschaft fand schon im vergangenen November statt, doch die Idee hat Zukunft. Monika Dernai, BMW-Expertin für Nachhaltigkeit, eröffnete auf dem Podium, dass man Autos doch einfach runderneuern könnte. So würde man nicht nur der Modellpflege ihren eigentlichen Sinn zurückgeben, sondern auch die Lebensdauer der Autos verlängern. Denn mit einem länger genutzten Fahrzeug entfiele die CO2-Emission beim Bau eines neuen.
Wie stellt sich die BMW-Managerin das Upgrade vor?
Konkret schlägt Dernai vor, dass man etwa eine neue Innenausstattung installieren könne. So würde das Interieur neuwertig sein, trotz eines bereits genutzten Fahrzeugs. Dies würde vor allem weiterhin Wertschöpfung für den Hersteller bedeuten – auch wenn er kein neues Auto mehr verkauft. Doch die Überlegungen reichen noch viel weiter und BMW ist mit der Idee nicht allein.
Auch der Volkswagen-Konzern hat aufrüstbare Plattformen im Programm
So hat etwa der VW-Konzern vor vielen Jahren schon einen modularen Infotainment-Baukasten in seine Fahrzeuge integriert. Die Idee dahinter war, dass man die Recheneinheit nach einigen Jahren einfach durch eine aktuelle Version austauschen kann. Das Display bleibt bestehen, doch die Rechenleistung und Software dahinter entspricht wieder dem neuesten Stand. Noch hat man in Wolfsburg diese Option allerdings noch nicht genutzt.
Over-the-air-Updates und Abo-Services für Sonderausstattungen sind Realität
Die Möglichkeit ein Auto nachträglich besser auszustatten, gibt es allerdings bereits heute. BMW und Mercedes bieten bereits per Abo-Service die Freischaltung gewisser Dienste an. So kann man bei BMW etwa die Sitzheizung aktivieren, sollte man sie beim Neukauf nicht gewählt haben. Bei Mercedes kann man in den USA etwa sogar ein Leistungsupgrade für die E-Modelle buchen.
Völlig neue Möglichkeiten mit Batterie-Recycling
Die Idee des «Upcyclings» wird vor allem mit Blick auf ein mögliches Batterie-Recycling von E-Autos spannend. Denn die teure Batterie eines Stromers altert zwar, sie verbraucht sich aber nicht. Denn am Ende des Lebenszyklus kann man sie wieder aufbereiten. Und das ohne neue Rohstoffe zu benötigen.
Damit verliert die E-Mobiliät einen ihrer grössten Schrecken. Denn das Ressourcen-Management entfällt dann, weil es kaum neue Materialien für die frische Batterie braucht. So kann der Hersteller ein Auto »erneuern», ohne physisch ein neues zu bauen. Die Idee der BMW-Managerin auch den Rest des Autos zu renovieren ist da nur logisch.