TCS Sommerreifen-Test: Finger weg von diesen 7 Reifen!
Das Wichtigste in Kürze
- Der TCS hat 50 Sommerreifen in der Größe 205/55 R16 91V getestet.
- 7 Reifen fallen durch den Test, sie empfiehlt der TCS nicht zum Kauf.
- Immer wichtiger bei der Bewertung werden Umweltaspekte der Reifen.
Für Autofahrer gilt: Ein Auto ist nur so gut wie die aufgezogenen Reifen. Doch sich auf den erstbesten oder den teuersten Pneu zu stürzen, ist nicht ratsam.
Welche Sommerreifen 2023 empfehlenswert sind, weiss der Experte vom TCS.
Der TCS hat 50 Sommerreifen getestet
Der Mobilitätsclub hat 50 Pneus in der Dimension 205/55 R16 91V verglichen. Die Testsieger heissen Goodyear, Continental, Michelin, Bridgestone, Nokian Tyres, Falken, Kumho, Hankook und Nexen.
Reto Blättler, Reifenexperte TCS: «Die 10 Reifen sind in allen Testkriterien sehr ausgewogen. Der Continental ist in der Fahrsicherheit sehr gut. Mit dem Michelin und Good Year kommt man am weitesten. Mit dem Bridgestone ist man am treibstoffsparendsten unterwegs und der Falken hat die Bestnote auf trockener Fahrbahn.»
33 Reifen klassieren sich im Mittelfeld, das heisst der TCS stuft sie als empfehlenswert oder bedingt empfehlenswert ein.
Ein Pneu muss mindestens «empfehlenswert» sein
«Alle empfehlenswerten Reifen haben etwas, das nicht gut ist, deshalb sind sie empfehlenswert und wurden in einem Testkriterium abgewertet.
Allgemein rät der TCS, einen Reifen auszuwählen, der im Test mindestens «empfehlenswert» ist.
Bei dieser Kategorie sei es aber wichtig, dass man seine Bedürfnisse kennt, bevor man einen Reifen auswählt.
Fährt jemand viel Kurzstrecke, macht es keinen Sinn einen Reifen zu kaufen, der 50 000 Kilometer hält. «Dieser Käufer kann gut einen Reifen kaufen, der weniger weit kommt, dafür in der Sicherheit besser ist.»
7 Reifen empfiehlt der TCS nicht.
Rotolla, Berlin Tires, Lassa, Evergreen, Riken, DoubleCoin und Premiorri: sie alle fallen bei der Fahrsicherheit durch.
«Speziell auf nasser Fahrbahn haben sie keinen Grip. Sie haben einen schlechten Bremsweg. Zum Beispiel: Wenn man den besten Bremser, den Continental Conti Contact 6 mit dem DoubleCoin vergleicht, dann beträgt die Bremswege-Differenz 25 Meter.»
Dort wo der Continental still steht, fährt der DoubleCoin noch mit 50 km/h vorbei. «Das kann bei Erwachsenen wie auch bei Kindern tödliche Folgen haben», so der Experte.
Umweltkriterien werden wichtiger
Erstmals höher gewichtet der Touring Club Schweiz ab diesem Jahr den Umweltaspekt der Reifen.
Nebst Kriterien wie Laufleistung, Verbrauch und Geräusche, beurteilen die Tester auch die Nachhaltigkeit der Produktion, den Abrieb und das Gewicht.
«In unserem Test sehen wir, dass vor allem Premiumhersteller einen grossen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Aber auch Quality-Produkte wie Toyo oder das Schweizer Garagenprodukt ESA+Tecar sind dort stark.»
Obwohl Premium-Produkte meist teurer sind, kann es sich unter dem Strich auszahlen, mehr in einen Reifen zu investieren.
Günstig vs. teuer
Zwar sind die teuersten Reifen nicht immer die besten, rein vom Preis abhängig machen sollte man den Kauf aber nicht.
Ein Beispiel: Der günstige Zeetex kommt 23 000 Kilometer, der teurere Michelin e-Primacy rund 71 000 Kilometer.
«Das ist dreimal so viel Laufleistung. Im Endeffekt ist der Preisvorteil also dann weg», erklärt der Reifenexperte.
Den perfekten Reifen gibt es nicht
Wichtig ist, zu wissen, was man braucht, denn DEN Reifen, der alles kann, gibt es noch nicht.
«Die Entwicklung der Reifeneigenschaften steht immer im Konflikt. Wenn man zum Beispiel eine weite Laufleistung will, steht das im Konflikt mit nass, nasser Fahrbahn und nass bremsen.»
Detaillierte Informationen zum Test gibt es auf der TCS Webseite.