Die Pflanzen brauchen Schutz, aber nicht vor den Temperaturen
Nach minus zehn Grad Ende Februar steigt das Thermometer am Wochenende auf über plus zehn Grad. Garten- und Balkonpflanzen überstehen solche Temperaturschocks meist gut – trotzdem brauchen sie Pflege, sonst blühen sie im Frühling nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach minus zehn Grad Ende Februar, steigen nun die Temperaturen am Wochenende auf bis zu 20 Grad an.
- Für die Pflanzen ist die Kälte kein Problem, jedoch schadet ihnen der Wassermangel.
Im Januar stiegen die Temperaturen teils auf über zehn Grad – im langjährigen Durchschnitt viel zu warm. Im Februar knallte die russische Kältepeitsche mit zehn Grad unternull – im langjährigen Durchschnitt um fast 15 Grad zu kalt. Nun wird es wieder wärmer, zum Wochenende verbreitet über zehn, lokal sogar über 20 Grad prognostiziert SRF Meteo.
Wetterkapriolen
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) stellt nicht fest, dass die Temperaturschwankungen in den letzten Jahren grösser werden. Sehr milde Januarmonate haben sich in den letzten Jahrzehnten jedoch gehäuft, sagt Stephan Bader von Meteo Schweiz gegenüber Nau. Vorderhand gäbe es keine Hinweise darauf, dass solche Situationen aufgrund der Klimaänderung in Zukunft häufiger werden.
Pflanzen sind im Winterschlaf
Die Winter- und Frühlingsblüher im Gartencenter Wyss haben ihre Köpfe wegen der Kälteperiode Ende Februar nochmals eingezogen. Sie sind nochmals in den Winterschlaf gegangen, sagt Andreas Fässler, Verkaufsleiter vom Wyss GartenHaus in Zuchwil SO gegenüber Nau. Die meisten Pflanzen haben im Januar aber noch nicht ausgetrieben und hatten in der Februar-Kälte deshalb kein Problem.
Nicht die Kälte ist das Problem
Das Problem ist für die Pflanzen nicht die Kälte, sondern der Durst: Die Gewächse verdursten aufgrund der Kälte, weil sie bei frostigen Temperaturen kein Wasser aufnehmen können. Gemäss Andreas Fässler ist es deshalb wichtig, die Pflanzen vorher nochmals zu wässern.
Zum Schutz vor der Sonne sollten die Balkonpflanzen zudem mit einem Vlies geschützt werden, nicht nur vor der Kälte, sondern vor allem vor der Wintersonne. Denn die Blätter tauen bei Sonnenschein auf und vertrocknen, da sie kein Wasser aufnehmen können.
Vorsicht vor dem April
Meteo Schweiz hat festgestellt, dass lang andauernde Kältewellen in der Schweiz selten geworden sind – die letzte zweiwöchige Kältewelle erfasste die Schweiz 2012. Dass in diesem Jahr die Winterkälte nochmals zurückkommen kann, hat der April letztes Jahr gezeigt. Väterchen Frost erwischte damals viele Blüten von Obstpflanzen im empfindlichsten Stadium, was zu erheblichen Ernteausfällen führte.