Kerns

Friedhof soll Raum für neue Formen der Erinnerung bieten

Gemeinde Kerns
Gemeinde Kerns

Obwalden,

Die Gemeinde Kerns reagiert auf veränderte Wünsche bei Bestattungen – mit Urnenhain, Kindergrabfeld und modernen Anlagen für Besucher und Angehörige.

Kirche Kerns.
Kirche Kerns. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Gemeinde Kerns berichtet, finden jährlich auf dem Friedhof zwischen 30 und 50 Beerdigungen statt. In den letzten Jahren betrug der Anteil an Bestattungen im Gemeinschaftsgrab rund 50 Prozent, Tendenz steigend.

Einerseits erfreut sich das Gemeinschaftsgrab immer grösserer Beliebtheit, weil kein Unterhalt für die Angehörigen entsteht. Anderseits ist nur eine Inschrift auf der Gedenktafel möglich. Es sind keine Fotos, Blumen oder sonstige Zeichen der Erinnerung gestattet.

Immer öfters wurde der Wunsch nach einer zusätzlichen Bestattungsart formuliert. Mit einem Urnenhain hätten die Verstorbenen eine eigene Grabstätte, wo kleine Zeichen wie ein Foto, ein Engel oder eine Kerze platziert werden könnten.

Die Bepflanzung der Grabfelder würde durch die Gemeinde vorgenommen. Die meisten umliegenden Gemeinden bieten diese Bestattungsart bereits an.

Neuer Raum für stille Erinnerungen entsteht

Auf dem Friedhof Kerns gibt es aktuell keinen eigentlichen Ort für Kindergrabstätten. Zudem kommt immer häufiger die Nachfrage auf für einen Ort der Trauer und Erinnerung für sogenannte Sternenkinder, also Kinder, die noch während der Schwangerschaft sterben.

Der Gemeinderat hat ein Projekt für die Umgestaltung des Friedhofs Kerns ausarbeiten lassen, welches den veränderten Bestattungswünschen Rechnung trägt. Anlässlich der Frühlingsgemeindeversammlung 2025 kann das Stimmvolk über einen Kredit in der Höhe von 570'000 Franken befinden.

Infrastruktur wird zeitgemäss ausgebaut

Das Projekt beinhaltet auch den Ersatz der bisherigen Kieswege. Der neue Belag soll die Befahrbarkeit zum Beispiel für Rollstühle, Rollatoren oder Fahrzeuge verbessern. Gleichzeitig mit der Erstellung des Urnenhains wird ein Teil der bestehenden Wasserleitung (Hofurlistrasse bis Brunnentrog Friedhof) durch eine neue Leitung ersetzt.

Zudem werden die elektrischen Zuleitungen und Installationen saniert. Die bestehende Aussenbeleuchtung wird durch eine neue LED-Beleuchtung ersetzt. Der Urnenhain und das Kindergrabfeld werden mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet.

Mit dieser Massnahme kann vor allem in den Sommermonaten auf die täglichen Bewässerungen durch die Mitarbeitenden des Werkdienstes verzichtet werden.

Ganzjährige Wasserversorgung für Grabpflege

Mit dem Einrichten von vier frostsicheren Wasserentnahmestellen wird das Giessen der Gräber für die Besucherinnen und Besucher des Friedhofs das ganze Jahr sichergestellt. Wird der Kredit genehmigt, soll im September 2025 mit den Umgestaltungsarbeiten gestartet und das Projekt im Mai 2026 abgeschlossen werden.

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